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  • Erneuerbare Energien: Darum sind sie so wichtig

    Regenerative Energien sind unbegrenzt verfügbar und bieten enormes Potenzial, wenn es um die Bereitstellung von Strom und Wärme geht. Im Gegensatz zu fossilen Energieträgern erzeugen sie weitaus weniger CO und sind klimafreundlich. Welchen Anteil erneuerbare Energien an der Stromproduktion in Deutschland haben, wie sie funktionieren und welche Vorteile sie haben, lest ihr im Ratgeber. 


    10 MinutenLesezeit
    Erneuerbare Energien

    Was sind erneuerbare Energien? Eine Definition.

    Unter erneuerbaren oder regenerativen Energien versteht man Energiequellen, die sich im Gegensatz zu fossilen Brennstoffen wie Kohle, Öl oder Gas ständig erneuern oder aus nahezu unerschöpflichen Quellen stammen. Dazu gehören Sonnenenergie, Windenergie, Wasserkraft, Geothermie und Biomasse. Diese Formen der Energiegewinnung sind umweltfreundlicher als fossile Energieträger, da deutlich weniger CO₂ entsteht. Zudem sind diese alternativen Energiequellen nachhaltig, da sie auch langfristig den globalen Energiebedarf decken, ohne die natürlichen Ressourcen des Planeten auszuschöpfen. Sie spielen eine zentrale Rolle im Übergang zu einer klimafreundlichen Energieversorgung im Zuge der Energiewende. 

    Warum sind erneuerbare Energien so wichtig?

    Die Nutzung erneuerbarer Energien ist entscheidend für eine nachhaltige Zukunft: Sie reduziert die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen wie Kohle oder Öl und minimiert den Ausstoß von Treibhausgasen. Photovoltaik- und Solarthermieanlagen oder Windkraftanlagen sind zudem in der Stromproduktion günstiger als fossile Kraftwerke. Insbesondere im Hinblick auf die immer deutlicheren Auswirkungen des Klimawandels ist der Wechsel zu grünen Energien eine verantwortungsbewusste Entscheidung. Außerdem investieren wir in eine lebenswerte Zukunft für uns und nachfolgende Generationen.

    Welchen Anteil haben erneuerbare Energien an der Stromproduktion in Deutschland?

    platzhalter

    In den letzten Jahren ist der Anteil regenerativer Energien am Bruttostromverbrauch in Deutschland stetig gestiegen. In der ersten Hälfte des Jahres 2023 lag er bei 52 Prozent¹ und legte damit um 6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr zu. In den ersten sechs Monaten 2023 erzeugten erneuerbare Energien insgesamt 136 Milliarden Kilowattstunden Strom. Hatten erneuerbare Energien im Jahr 2010 nur einen Anteil von rund 17 Prozent am Bruttostromverbrauch, so hat sich dieser mittlerweile mehr als verdoppelt. Tendenz steigend.  

    Den größten Anteil an der deutschen Stromproduktion im ersten Halbjahr 2023 hatte Windkraft mit 26 Prozent, danach folgten Photovoltaik mit 12 Prozent, Biomasse mit 10 Prozent und Wasserkraft mit 4 Prozent. Und auch der Anteil erneuerbarer Energien am Gesamtenergieverbrauch nimmt stetig zu, sowohl beim Bruttostromverbrauch als auch beim Endenergieverbrauch von Wärme und Kälte bzw. im Verkehr. 

    Tipp:

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    Welche erneuerbaren Energien gibt es?

    Es gibt verschiedene Arten von regenerativen Energien: Solarenergie, Windkraft, Wasserkraft, Biomasse und Geothermie. Die einzelnen Energiequellen haben unterschiedliches Potenzial, wenn es um die Erzeugung von Strom und Wärme geht. Wie sie sich im Detail unterscheiden und mit welchen Methoden die Energie nutzbar gemacht wird, erfahrt ihr im Folgenden.

    Sonnenenergie 

    Sonnen- oder Solarenergie nutzt die Kraft der Sonneneinstrahlung, um Strom und Wärme verwertbar zu machen. Sie hat weltweit ein großes Potenzial und kann laut Internationaler Energieagentur zur kostengünstigsten Methode für die Erzeugung von nachhaltigem Strom werden.² Für die Bereitstellung der Energie unterscheidet man zwischen Photovoltaik und Solarthermie: 

    • Photovoltaik: Photovoltaikanlagen wandeln die Sonnenenergie in Gleichstrom um, der wiederum von integrierten Wechselrichtern in im Haushalt verwendbaren Wechselstrom umgewandelt wird. Wenn ihr bei euch zu Hause ebenfalls von günstigem Solarstrom profitieren wollt, dann informiert euch hier über das SolarPaket von LichtBlick

    • Solarthermie: Solarthermieanlagen beinhalten einen Wärmeträger, der durch die Sonneneinstrahlung erwärmt wird. Die thermische Energie wird zur Warmwasserbereitung und zur Heizungsunterstützung genutzt.  

    Windkraft 

    Windenergieanlagen – sogenannte Windkrafträder – nutzen die Bewegungsenergie des Windes, die aufgrund von Luftdruckveränderungen entsteht, um die Rotorblätter in Bewegung zu setzen und Strom zu erzeugen. Windkraftanlagen sind in der Regel netzgekoppelt und werden nur selten, dann meist in weitaus kleinerer Größe, privat verwendet. Diese nennt man Windgeneratoren oder Kleinwindkraftanlagen. 

    Wasserkraft 

    Bereits vor Tausenden von Jahren nutzten die Menschen mithilfe von Wasser- bzw. Mühlrädern Wasserkraft. Heutzutage wird fließendes Wasser in Wasserkraftwerken gestaut, wodurch Druck entsteht. Durch ein Rohr gelangt das Wasser zu einer Turbine, die durch den Druck des Wassers angetrieben wird. Ein Generator verwandelt diese Energie in Elektrizität, die ihr zum Beispiel bei euch zu Hause nutzen könnt. 

    Biomasse 

    Als Bioenergie bezeichnet man Energie, die durch die Verbrennung von organischen Stoffen gewonnen wird. Sie ist die älteste aller genutzten erneuerbaren Energien auf der Welt und gilt als besonders flexibel, da sie sich gut speichern lässt. Bioenergie ist jedoch auch umstritten und hat einige Nachteile ‒ je nachdem, welches Material verbrannt wird. So verhindert etwa der Anbau von Energiepflanzen wie Mais eine Nutzung von Ackerflächen für die Nahrungs- und Futtermittelproduktion. Solche Monokulturen beeinträchtigen die Biodiversität und das lokale Ökosystem. Zudem entstehen bei der Verbrennung ebenfalls Treibhausgase. Dabei wird jedoch in der Regel nur so viel CO₂ ausgestoßen, wie die Pflanzen vorher aufgenommen haben. Und auch die Nachhaltigkeit von Holz als Verbrennungsmaterial wird diskutiert, wenn Wälder mit jungen Bäumen abgeholzt werden und Abgase entstehen. 

    Geothermie 

    Je tiefer man unter die Erdoberfläche vordringt, desto wärmer wird es. Diese Erdwärme kann zur Energiegewinnung verwendet werden. Hierfür können etwa Wärmepumpen eingesetzt werden, die die Erdwärme zur Nutzung im Haushalt bereitstellen. Je nachdem, wie tief unter der Erdoberfläche Erdwärme gewonnen wird, unterscheidet man verschiedene Verfahren, die bis 5.000 Meter Tiefe vordringen können. Oberflächennahe Geothermie nutzt Energie aus bis zu 400 Metern Tiefe, alles darunter wird als „tiefe Geothermie“ bezeichnet.³

    Wärme als erneuerbare Energie

    Neben Strom lässt sich auch Wärme mit regenerativen Energien erzeugen. Der Großteil – etwa 65 Prozent – dieser „erneuerbaren Wärme“, wie sie umgangssprachlich auch genannt wird, wurde im Jahr 2022 durch Biomasse erzeugt. Holz und Holzpellets spielen hierbei die wichtigste Rolle. Neben Biomasse sind insbesondere im privaten Bereich Solarthermie, Geothermie und Umweltwärme die bedeutendsten Lieferanten für Wärme aus erneuerbaren Energien. Neben Solarthermieanlagen sind Wärmepumpen am weitesten in privaten Haushalten verbreitet. Sie nutzen die Energie aus der Erde, dem Grundwasser oder der Umgebungsluft, um Wärme zum Heizen und zur Warmwasserbereitung bereitzustellen.  

    Wie eine Wärmepumpe im Detail funktioniert, lest ihr auch im separaten Ratgeber von LichtBlick. 

    Tipp:

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    Welche Gesetze fördern den Ausbau erneuerbarer Energien?

    Der Ausbau alternativer Energiequellen wird in Deutschland unter anderem durch Gesetze festgehalten. Entscheidend sind etwa das Erneuerbare-Energien-Wärmegesetz (EEWärmeG), das Biokraftstoffquotengesetz und das Erneuerbare-Energien-Gesetz (kurz EEG). Das EEWärmeG regelt die Wärmeversorgung durch erneuerbare Energien, das Biokraftstoffquotengesetz die Versorgung durch Biokraftstoffe und das EEG die Stromversorgung durch regenerative Energiequellen. Ziel aller Gesetze ist, den Ausbau der erneuerbaren Energien in den verschiedenen Sektoren voranzutreiben. Zudem gibt es das Gebäudeenergiegesetz (GEG), das umgangssprachlich auch Heizungsgesetz genannt wird. Ziel des GEG ist es, Gebäude sparsam mit Energie zu versorgen – das betrifft sowohl die Versorgung mit Strom als auch mit Wärme und Kälte.

    Vor- und Nachteile von erneuerbaren und fossilen Energien

    Erneuerbare EnergienFossile Energien
    Verfügbarkeit, Regeneration und Autarkie Regenerative Energien kommen auf der ganzen Welt vor, sind unendlich verfügbar, erneuerbar und nicht lokal begrenzt. Dadurch entfallen etwa Transportkosten und Länder wie Deutschland machen sich unabhängiger von Importen. Insbesondere Solar- und Windenergie lassen sich jedoch größtenteils nur dann beziehen, wenn die Sonne scheint oder der Wind kräftig genug ist. Allerdings werden mittlerweile immer bessere Speichersysteme entwickelt, die es erlauben, Energie antizyklisch zu nutzen. Auch Privathaushalte können Speichersysteme in Verbindung mit einer PV-Anlage nutzen. Das macht sie unabhängiger von fossilen Brennstoffen und der öffentlichen Energieversorgung. Allerdings werden mittlerweile immer bessere Speichersysteme entwickelt, die es erlauben, Energie antizyklisch zu nutzen. Mit einer eigenen PV-Anlage und einer Wärmepumpe macht ihr euch auch privat unabhängiger von fossilen Brennstoffen und der öffentlichen Energieversorgung. Fossile⁴ Energien sind lokal begrenzt und endlich. Das bedeutet, dass sie irgendwann zur Neige gehen werden, da sie sich nicht erneuern. Wann genau dieser Zeitpunkt sein wird, ist nicht geklärt. Expert*innen vermuten, dass Quellen wie Öl, Gas und Uran noch im 21. Jahrhundert ausgeschöpft sein werden, Kohle hingegen könnte noch mehrere hundert bis tausend Jahre zur Verfügung stehen. Durch ihre lokale Verfügbarkeit ist die Abhängigkeit von bestimmten Vorkommen in anderen Ländern hoch. Dass das gefährlich werden kann, zeigt jüngst nicht nur der Ukraine-Krieg: Stark steigende Preise und Versorgungsengpässe bzw. -lücken sind die Folge.
    Umwelt und NaturRegenerative Energien sind klimafreundlich. Bei der Herstellung, Wartung und Entsorgung der Anlagen entsteht zwar ebenfalls CO₂, jedoch in weitaus geringerem Maße als bei fossilen Energieträgern. Mit erneuerbaren (im Speziellen Windkraftanlagen) werden wesentlich weniger Fläche versiegelt als mit fossilen Kraftwerken. Die PV-Anlagen haben sogar einen positiven Einfluss: Auf intensivem Ackerland gebaute PV-Anlagen schaffen es, dass sich Boden und Pflanzenwelt erholen. Es werden keine Düngemittel mehr aufgebracht und über die verbesserte Flora siedeln sich auch wieder mehr Tiere und Insekten an. Alternative Energien haben jedoch auch Einfluss auf die Umwelt: Wasserkraftwerke etwa können das Ökosystem von Flüssen verändern. Zudem können gebrochene Staudämme Überschwemmungen verursachen. Umgekehrt können sie jedoch auch vor Hochwasser schützen. Durch Biodiversitätsmaßnahmen im Anlagenbau können die Eingriffe in die Natur abgeschwächt und sogar verbessert werden. Windkraftanlagen verursachen Lärm- und Lichtemissionen und benötigen deshalb einen gewissen Abstand zu Wohnsiedlungen und Häusern oder werden offshore gebaut. Mit erneuerbaren (im Speziellen Windkraftanlagen) werden wesentlich weniger Fläche versiegelt als mit fossilen Kraftwerken. Die PV-Anlagen haben sogar einen positiven Einfluss: Auf intensivem Ackerland gebaute PV-Anlagen schaffen es, dass sich Boden und Pflanzenwelt erholen. Es werden keine Düngemittel mehr aufgebracht und über die verbesserte Flora siedeln sich auch wieder mehr Tiere und Insekten an. Alternative Energien haben jedoch auch Einfluss auf die Umwelt: Wasserkraftwerke etwa können das Ökosystem von Flüssen verändern. Zudem können gebrochene Staudämme Überschwemmungen verursachen. Umgekehrt können sie jedoch auch vor Hochwasser schützen. Durch Biodiversitätsmaßnahmen im Anlagenbau können die Eingriffe in die Natur abgeschwächt und sogar verbessert werden. Windkraftanlagen verursachen Lärm- und Lichtemissionen und benötigen deshalb einen gewissen Abstand zu Wohnsiedlungen und Häusern oder werden offshore gebaut. Fossile Energieträger greifen massiv in die Natur ein, die negativen Folgen sind wesentlich erheblicher als bei erneuerbaren. Durch den Bergbau etwa mussten und müssen ganze Orte weichen. Ökosysteme werden beeinflusst oder gar zerstört, wenn Lecks in Pipelines beim Transport von Öl oder Gas auftreten. Auch das Fracking birgt große Risiken für die Umwelt, wenn Chemikalien ins Grundwasser oder an die Erdoberfläche und damit in die Umwelt gelangen. Doch durch die verstärkte Nutzung erneuerbarer Energieträger werden auch zunehmend klimaschädliche Treibhausgase vermieden: im Jahr 2022 waren das 237 Millionen Tonnen CO₂-Äquivalente. Insbesondere durch die Entwicklung bei der Windenergie und der Photovoltaik konnte bei der Stromerzeugung ein Anteil von mehr als 76% an Emissionen vermieden werden. Auch bei der Wärmeerzeugung haben Energieträger wie Solarthermie, Geothermie und insbesondere Wärmepumpen sich Umweltwärme zunutze gemacht und damit 15 % der Emissionen eingespart.
    Speicherung und Transport Das Netz in Deutschland muss ausgebaut werden⁵, um die Mengen an erneuerbarem Strom zuverlässig zu transportieren – etwa den erzeugten Strom aus Windkraft aus dem Norden Deutschlands in den Süden. Zudem sind derzeit für die Speicherung erneuerbarer Energien – insbesondere für sonnen- und windärmere Zeiten – noch nicht ausreichend Stromspeicher vorhanden. Insgesamt muss das Netz neu gedacht und dezentraler als bisher organisiert werden, um die Energiewende zu meistern. Lösungen sollen neben Pumpspeichern auch Batterien, Langzeitstromspeicher und E-Autos sowie Power-to-X-Anwendungen bieten: Bei Letzteren werden erneuerbare Energien in Gas, Kraftstoffe oder Chemikalien umgewandelt, die zum Heizen, in Verkehr und Industrie bereitgestellt werden können. Da fossile Brennstoffe lokal gefördert werden, ist immer ein Transport notwendig. Neben den CO₂-Emissionen, die bei der Förderung des jeweiligen Brennstoffs entstehen, kommen also auch die Treibhausgase hinzu, die beim Transport entstehen. Außerdem müssen Transportwege wie Pipelines geschaffen werden, die bei Lecks große Umweltprobleme verursachen können, etwa wenn Treibhausgase austreten oder Öl ins Grundwasser gelangt.
    Kosten und PreiseUm erneuerbare Energien wie Solarenergie oder Geothermie nutzen zu können, muss zunächst investiert werden: PV-Anlagen oder Wärmepumpen können mitunter teuer sein. Förderungen bieten jedoch Unterstützung bei privaten Anlagen. Insbesondere die Preise für PV-Anlagen sind in den letzten Jahren stark gesunken. In der Vollkostenrechnung (Laufzeit und Betrieb) sind erneuerbare Anlagen erheblich günstiger als Anlagen, die mit fossilen Brennstoffen laufen. Bei PV- und Windkraftanlagen sind zudem die Stromgestehungskosten mittlerweile weitaus geringer als bei fossilen Brennstoffen: Das Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme (ISE) prognostiziert für 2040⁶ Stromgestehungskosten von 3,58 bis 6,77 Cent/kWh bei kleinen PV-Dachanlagen bzw. zwischen 1,92 und 3,51 Cent/kWh bei Freiflächenanlagen. Die Stromgestehungskosten von Onshore-Windkraftanlagen sollen langfristig auf zwischen 3,40 und 6,97 Cent/kWh, von Offshore-Anlagen je nach Standort und Windangebot auf Werte zwischen 5,87 und 9,66 Cent/kWh sinken. Die Kosten für fossile Energien steigen immer weiter. Das liegt daran, dass das Angebot knapper wird, der Energiebedarf jedoch gleich bleibt bzw. immer weiter steigt. Das Angebot bestimmt also die Nachfrage. In Zukunft müssen für die Befriedigung der Nachfrage auch Quellen erschlossen werden, die schwer zugänglich sind. Auch das wird die Preise für fossile Brennstoffe erheblich erhöhen. Zudem ist auch der Bau von Pipelines für den Transport von Öl und Gas sehr teuer. Das Fraunhofer ISE nimmt für 2040 für Stromgestehungskosten von Gas- und-Dampf-Kraftwerken durch den Anstieg der CO₂-Preise Werte zwischen 9,19 und 25,05 Cent/kWh an. Gasturbinen werden im Jahr 2040 Stromgestehungskosten von voraussichtlich 15,29 bis 28,69 Cent/kWh erreichen.
    PlatzbedarfGrundsätzlich ist der Platzbedarf für erneuerbare Energie kleiner als vergleichsweise für fossile Kraftwerke. Zudem könnten auch bereits versiegelte Flächen von Fabrikhallen, Mehrfamilienhäusern, Sporthallen etc. mit Solaranlagen bestückt werden. Bei Biomasse werden Nutzflächen für den Anbau von Energiepflanzen wie Mais oder Getreide verwendet. Deshalb stehen sie nicht für den Anbau von Nahrungs- oder Futtermitteln zur Verfügung. Alternativ muss auf Abfallstoffe gesetzt werden. Auch etwa Solarparks benötigen Platz. Hier sind innovative Ideen und Konzepte wie Agri-PV gefragt: Damit werden Flächen gleichzeitig für die landwirtschaftliche Produktion und die Stromerzeugung genutzt. Für die Abtragung fossiler Brennstoffe wie Kohle wird viel Platz benötigt. Teilweise müssen Waldgebiete, Felder, Flüsse, aber auch ganze Dörfer weichen, um die Förderung möglich zu machen. Die massiven Eingriffe in die Natur zerstören Lebensräume für Menschen und Tiere.
    ArbeitsplätzeDurch den Ausbau der grünen Energie werden Arbeitsplätze geschaffen. Laut Umweltbundesamt waren im Jahr 2021 mehr als 344.000 Personen⁷ in Deutschland im Bereich der erneuerbaren Energien beschäftigt. Bis 2050 könnten weltweit mehr als 300 Millionen zusätzliche Arbeitsplätze durch die Dekarbonisierung geschaffen werden.⁸ Insgesamt sind rund ein Viertel aller Arbeitsplätze weltweit vom Klimawandel betroffen, insbesondere in den Sektoren Land- und Energiewirtschaft, Bergbau, Industrie, Transport und Baugewerbe. Teilweise sind die hohen CO₂-Emissionen Auslöser, bei Sektoren wie der Landwirtschaft wiederum spielen Katastrophen wie Überschwemmungen, Hitze oder Unwetter eine große Rolle.
    GefährdungBeim Einsatz von erneuerbaren Energien besteht – anders als zum Beispiel bei radioaktiver Strahlung – keine oder nur eine sehr geringe Gefahr für Mensch und Tier. Ausnahmen gelten etwa für einige Vogelarten, die durch Windkraftanlagen gefährdet sein können. Die Gefahren liegen jedoch weit unter denen, die für Vögel lebensbedrohlich sind wie Fahrzeuge, Katzen, Glasscheiben etc. Insgesamt ist der Klimawandel eine weitaus größere Bedrohung für das Pflanzen- und Tierleben sowie das Aussterben von Vögeln. Um Kohle, Öl und Gas zu fördern, ist häufig eine Umsiedlung von Menschen notwendig: einerseits, weil sie dort wohnen, wo die fossilen Brennstoffe vorkommen, andererseits, weil beim Abbau schädliche Substanzen freigesetzt werden und in die Umwelt gelangen können. Zudem entstehen klimaschädliche Treibhausgase. Besonders eindrucksvoll werden die Gefahren beim Blick auf Atomkraft: Obwohl Deutschland im Jahr 2023 den Atomausstieg geschafft hat, sind die Auswirkungen der Kernkraft noch Jahrtausende ein Problem: Radioaktiver Abfall, der bei der Nutzung von Kernenergie entsteht und jahrtausendelang weiterstrahlt, muss irgendwo entsorgt werden – die Endlagersuche steht noch aus.

    Insgesamt überwiegen die Vorteile, insbesondere im Hinblick auf die vielen Nachteile fossiler Energieträger. Denn sie sind endlich und schlecht fürs Klima. Umso wichtiger ist es, den Ausbau erneuerbarer Energien so schnell wie möglich voranzutreiben. 

    Herausforderungen bei der Nutzung erneuerbarer Energien

    Die Energiewende bringt einige Herausforderungen mit sich, die heute und in Zukunft bewältigt werden müssen.⁹ Einige davon sind: 

    • Versorgungssicherheit: Erneuerbare Energien decken derzeit nicht den kompletten Strombedarf der Bevölkerung in Deutschland, allerdings bereits jetzt schon mehr als 50 Prozent. Bis 2030 sollen erneuerbare Energien nach den Plänen der Bundesregierung 80 Prozent des Bruttostromverbrauchs decken. Um dieses Ziel zu erreichen, wurden viele gesetzliche Änderungen beschlossen und Verfahren entbürokratisiert. Im EEG wurde verankert, dass die Nutzung erneuerbarer Energien im öffentlichen Interesse liegt. Trotzdem muss es – zumindest derzeit – noch ein Backup-System geben, das auch fossile Energieträger beinhaltet.

    • Stromnetz und Speicherung: Die Versorgungssicherheit könnte gewährleistet werden, wenn der Strom, der etwa im Norden durch Windkraftanlagen produziert wird, zuverlässig in den Süden geleitet wird. Bisher ist das nicht der Fall, denn das Stromnetz ist den Strommengen aus erneuerbaren Energien noch nicht gewachsen. Netzengpässe sind die Folge. Deshalb schalten sich Windkraftanlagen oft ab, wenn sie am effizientesten arbeiten, denn das Stromnetz ist auf diese Menge an grünem Strom bisher nicht ausgelegt. Während Kraftwerke direkt dort gebaut wurden, wo Strom benötigt wurde, funktionieren Windkraftanlagen am besten da, wo am meisten Wind weht – das ist im Norden Deutschlands und in der Nordsee der Fall. Die Wege, die der Strom bis in südliche Regionen zurücklegen muss, sind zudem sehr lang. Fehlende Netzverbindungen und unzureichende bzw. nicht ausreichend vorhandene Speichermöglichkeiten erschweren die Versorgung in allen Teilen Deutschlands. Deshalb gehören die Stromnetzerweiterung, der Ausbau von Stromspeichern sowie der Umgang mit schwankender, wetterabhängiger Stromerzeugung zu den wichtigsten Herausforderungen bei der Energiewende. 

    • Gesellschaftliche Akzeptanz für Infrastruktur: Um erneuerbare Energien nutzen zu können, müssen Anlagen wie Solarparks oder Windkraftanlagen auf öffentlichen Flächen gebaut werden. Das betrifft die lokale Bevölkerung, wenn etwa Landschaften verändert und Naturräume eingeschränkt werden. Insbesondere beim Bau von Onshore-Windkraftanlagen gibt es durch Anwohner*innen immer wieder Proteste, die sich vorrangig auf Geräuschemissionen beziehen. Um erneuerbare Energien auszubauen, ist also gesellschaftliche Akzeptanz wichtig. Seit 2023 werden deshalb Kommunen finanziell am Ausbau der Windkraft beteiligt. 

    • Kosten für den Ausbau: Der Ausbau erneuerbarer Energien kostet viel Geld, denn zunächst muss eine passende Infrastruktur geschaffen werden. Die Bundesregierung schätzt die Investitionskosten bis 2050 auf bis zu 550 Milliarden Euro ein. Diesen Kosten gegenüber stehen jedoch jene, die durch den menschengemachten Klimawandel entstehen. Eine Studie des Bundesministeriums für Klimaschutz ergibt, dass der Klimawandel bis 2050 zwischen 280 und 900 Milliarden Euro kosten wird.   

    Es ergeben sich auch viele Vorteile aus der Energiewende: etwa die Schaffung von Arbeitsplätzen für den energetischen Ausbau (zum Beispiel bei der Wärmedämmung von Gebäuden), der Klimaschutz und die Unabhängigkeit gegenüber anderen Ländern und fossilen, endlichen Brennstoffen. 

    Ziele und Zukunft regenerativer Energien

    Die Ziele der Bundesregierung sind klar: Die Klimaerwärmung soll auf 1,5 Grad begrenzt werden. Außerdem sollen bis zum Jahr 2030 etwa 80 Prozent des Bruttostromverbrauchs durch erneuerbare Energien gedeckt werden, und Deutschland soll sich von fossilen Energieträgern unabhängig machen. Um diese Ziele zu erreichen, wurde unter anderem das Erneuerbare-Energien-Gesetz novelliert, das den Ausbau erneuerbarer Energien in Deutschland beschleunigen soll. Entscheidend ist außerdem die Weiterentwicklung des Stromnetzes, das auf die entstehenden Strommengen und -spitzen angepasst werden muss. Zudem muss die Stromerzeugung über private Photovoltaikanlagen besser vergütet und gefördert werden. 

    Auch dem Thema Grüner Wasserstoff soll zukünftig mehr Relevanz zukommen: Er kann durch Brennstoffzellen in Strom und Wärme umgewandelt werden. Eine Nutzung ist in der Industrie und im Verkehr gleichermaßen möglich. Außerdem kann grüner Wasserstoff Schwankungen im Stromnetz ausgleichen. Insbesondere im Individualverkehr ist auch der Ersatz von Verbrennern durch Elektrofahrzeuge ein wichtiger Hebel. 

    Alles in allem wird deutlich: Die Energiewende ist entscheidend für die Zukunft Deutschlands und der Welt. Denn nur mit der dauerhaften Versorgung mit regenerativen Energien können die Treibhausgasemissionen gesenkt, fossile Energien minimiert und das Klima geschützt werden.¹⁰ 

    Welche Klimaziele LichtBlick bis 2035 erreichen will, lest ihr im separaten Ratgeber. Hier findet ihr auch den LichtBlick Klimareport, der aufzeigt, wie Verbraucher*innen ihren Alltag zukünftig CO₂-frei gestalten können und was die Politik dafür tun muss. 

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