Kosten für eine Solaranlage
Wer mit dem Gedanken spielt, mittels Photovoltaik (PV) Strom zu erzeugen, der möchte natürlich vorab wissen, welche Kosten auf ihn zukommen. Nur so lässt sich ermitteln, ob sich eine Photovoltaikanlage wirklich lohnt. Aber woraus setzt sich der Preis zusammen und was kostet eine Solaranlage eigentlich genau?
8 Minuten Lesezeit

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Wie hoch die Gesamtkosten für eine Photovoltaikanlage letztendlich ausfallen, hängt von den individuellen Gegebenheiten ab. Entscheidend ist dabei die Größe der Photovoltaikanlage. Sie ergibt sich aus der nutzbaren Dachfläche und dem angestrebten Ertrag.
Um verschiedene Anlagen miteinander vergleichen zu können, werden die Kosten für Photovoltaik meist pro Kilowattpeak (kWp) oder pro Quadratmeter (m²) angegeben. Mit 1 kWp Solarleistung können in Deutschland durchschnittlich 1.000 kWh Strom im Jahr erzeugt werden. Dafür wird eine Fläche von 6 bis 8 m² benötigt. Da die meisten Einfamilienhäuser eine nutzbare Dachfläche von bis zu 60 m² besitzen, bewegt sich die typische Leistung von Photovoltaikanlagen zwischen 4 und 10 kWp.
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Mit der Einheit kWp wird die Leistung einer Photovoltaikanlage gemessen. Dabei handelt es sich um die Nennleistung, die unter genormten Bedingungen ermittelt wird. Standort, Neigung und Ausrichtung werden nicht berücksichtigt. Die Nennleistung ist damit meist höher als die tatsächliche Leistung.
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In der Einheit kWh wird der unter realen Bedingungen erzeugte Strom gemessen. 1 kWh entspricht der Energie, die eine Photovoltaikanlage mit einer Leistung von 1 kW in einer Stunde erzeugen kann.
Wie setzen sich die Kosten einer Photovoltaikanlage zusammen?
Aufgrund geringerer Produktionskosten sind die Preise für Solarmodule in den letzten Jahren stark gefallen. Gleichzeitig stiegen die Wirkungsgrade stetig an – Solarmodule werden immer effizienter. Um den gleichen Ertrag zu erzielen, benötigt ihr heute eine deutlich kleinere Modulfläche. Neben den Solarmodulen, die den größten Kostenfaktor ausmachen, gibt es noch eine Reihe weiterer Positionen:
Funktion | durchschnittliche Kosten | |
---|---|---|
Solarmodule | • erzeugen aus Sonnenenergie Strom | ca. 600 € pro kWp (abhängig von der Art der Solarzellen und Herkunftsland der Module) |
Wechselrichter | • wandelt den Gleichstrom in haushaltsüblichen Wechselstrom um | ca. 2.000 – 4.000 € (abhängig von der Qualität, den Features und der Größe der Anlage) |
Montagesystem | • Installation der Solarmodule und des Montagesystems, Verkabelung, Sicherung, Anschluss an das Stromnetz und Inbetriebnahme der Anlage | Etwa 5.000 € für eine 7,5 kWp-Anlage (abhängig von der Montageart und den Gegebenheiten vor Ort, etwa dem Zugang zum Dach) |
Intelligentes Messsystem (optional für kleinere Anlagen von 1–7 kWp) | • erfasst den Haushaltsstromverbrauch und die Einspeiseleistung in Echtzeit und übermittelt die Daten an ein intelligentes Energiemanagementsystem | Der Gesetzgeber hat Preisobergrenzen festgelegt: • max. 60 € pro Jahr bei einer installierten Leistung bis 7 kWp • max. 100 € pro Jahr bei einer installierten Leistung von 7–15 kWp Für einen freiwilligen Einbau gelten die Preisobergrenzen allerdings nicht! |
Stromspeicher | • speichert Stromüberschüsse | • kleine Speicher mit einer Speicherkapazität von 5–6 kW liegen zwischen 5.000– 7.000 € • große Speicher mit einer Speicherkapazität von 7–10 kW kosten etwa 7.000–10.000 € |
Montage | • Installation der Solarmodule und des Montagesystems, Verkabelung, Sicherung, Anschluss an das Stromnetz und Inbetriebnahme der Anlag | 800-1000 € für eine 7,5 kWp-Anlage (abhängig von der Montageart und den Gegebenheiten vor Ort, etwa dem Zugang zum Dach) |
Gerüst | • erleichtert die Arbeit und erhöht die Sicherheit • ab einer Arbeitshöhe von 3 m ist ein Gerüst vorgeschrieben | ab 1.000 € (je höher das Gebäude und je komplizierter das Einrüsten, desto höher sind die Kosten) |
Einsparpotenziale einer Photovoltaikanlage
Klar, eine Photovoltaikanlage ist eine große Investition, die ihr stemmen müsst. Dafür spart ihr aber eine Menge Strom ein, wenn sie erst einmal in Betrieb ist. Wie viel genau, hängt von verschiedenen Faktoren ab:

Der Standort
Der genaue Standort spielt eine wesentliche Rolle für den Ertrag einer Photovoltaikanlage. Das liegt daran, dass die Sonneneinstrahlung nicht überall gleich ausgeprägt ist. In Deutschland liegt die jährliche Sonneneinstrahlung bei durchschnittlich 1.000 kWh/m². Im Süden Deutschlands könnt ihr mit bis zu 1.200 kWh/m² rechnen, im Norden dagegen mit nur 950 kWh/m². Auch die Anzahl der Sonnenstunden sinkt nach Norden hin. Dementsprechend produziert eine Photovoltaikanlage in Bayern in der Regel mehr Strom als beispielsweise an der dänischen Grenze. Grundsätzlich reichen die Sonneneinstrahlung und die Anzahl der Sonnenstunden auch in Norddeutschland aus, damit sich eure Photovoltaikanlage schnell amortisiert.

Ausrichtung und Verschattung
Ideal ist eine Neigung von 30° und eine Ausrichtung nach Süden ohne Verschattung. Je größer die Abweichung, desto geringer ist der Ertrag eurer Photovoltaikanlage.

Eigenverbrauchsanteil
Eine Photovoltaikanlage produziert den meisten Strom in den Mittagsstunden – gerade dann, wenn der Stromverbrauch im Haushalt am niedrigsten ist. Es kann also nur ein kleiner Teil direkt genutzt werden. Der überschüssige Strom wird ins Netz eingespeist. Dafür erhaltet ihr als Anlagenbesitzer*innen eine Vergütung. Mehr zur Einspeisevergütung erfahrt ihr weiter unten.
In den Morgen- und Abendstunden müsst ihr dagegen Strom hinzukaufen. Die Höhe der Einspeisevergütung liegt deutlich unter dem aktuellen Strompreis. Und beide Werte driften immer weiter auseinander. Dazu aber später mehr. Im Schnitt liegt der Eigenverbrauchsanteil bei einer Photovoltaikanlage mit 5 kWp bei etwa 25 %. Erhöhen lässt sich dieser durch die Einbindung eines Stromspeichers.

Autarkiegrad
Mit Autarkie ist die Unabhängigkeit vom Strombezug aus dem öffentlichen Stromnetz gemeint. Oft werden die Begriffe Eigenverbrauch und Autarkie synonym verwendet, dabei müssen sie nicht unbedingt im Zusammenhang stehen. Bei einer kleinen Anlage könnt ihr einen hohen Eigenverbrauch haben, ohne dass euer Autarkiegrad steigt. Letzterer beschreibt nämlich den Anteil von selbst produziertem Strom am gesamten Stromverbrauch. Um möglichst unabhängig von den Energieversorgern zu werden, braucht ihr eine möglichst große Anlage, einen Stromspeicher sowie eine intelligente Steuerung mit Eigenverbrauchsoptimierung. Euren eigenen Autarkiegrad könnt ihr über den LichtBlick-Solarrechner ermitteln.
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Einspeisevergütung
Wenn ihr euren Solarstrom in das öffentliche Netz einspeist, erhaltet ihr nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) eine Einspeisevergütung, die auch EEG-Vergütung genannt wird. Der Vergütungssatz wird für 20 Jahre festgeschrieben. Er richtet sich nach der Größe der Anlage und dem Zeitpunkt der Inbetriebnahme.
Da die Stromgestehungskosten ‒ also die Kosten für die Erzeugung einer Kilowattstunde Solarstrom ‒ stark gefallen sind, ist auch die Einspeisevergütung gesunken. Wie viel ihr 2023 vergütet bekommt und ob sich das einspeisen lohnt, erfahrt ihr in unserem Beitrag zur Einspeisevergütung.
So viel vorweg: Bei angenommenen Preisen für Haushaltsstrom von 40 Cent/kWh, wird und bleibt der Eigenverbrauch immer attraktiver.
Beispielrechnung: Das bringt eine Solaranlage ohne Stromspeicher unterm Strich
Ihr fragt euch nun bestimmt, was eine Photovoltaikanlage wirklich bringt. Schauen wir uns dazu ein Beispiel mit den oben bereits erwähnten Werten an:
Wenn ihr eine typische Anlage mit 8 kWp nehmt, kommt ihr auf Anschaffungskosten von rund 14.800€. In welchem Zeitraum sich diese Kosten amortisieren, zeigt das folgende Rechenbeispiel.
Der Kostenseite stehen die Einsparungen gegenüber, die sich aus dem Eigenverbrauch und der Einspeisevergütung ergeben. Um diese zu ermitteln, wird zunächst der Stromertrag benötigt. Dieser liegt im Beispiel bei 6.870 kWh. 25 % davon, also 1.717,5 kWh, könnt ihr selbst nutzen. Legt man einen angenommenen Strompreis von 40 Cent/kWh¹ zugrunde, ergibt das eine Einsparung von 687 € im Jahr.
Die übrigen 75 % des Solarstroms werden in das öffentliche Stromnetz eingespeist. Bei 5.152,5 kWh zu je 0,082 € macht das 422,51 € im Jahr. Rechnet man die Einsparungen von Eigenverbrauch und die Einspeisevergütung zusammen, kommt man auf einen Gesamtbetrag von 1.109,51 € im Jahr. In 13 Jahren hätte sich eure Photovoltaikanlage ohne Speicher also refinanziert. Danach gehen die berechneten Gewinne auf euer Konto.


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Mehr zum SolarPaketSo steigert ihr euren Eigenverbrauch: Solaranlage mit Stromspeicher
Steigern lassen sich die Einsparungen mit einem Stromspeicher. Er speichert den Strom, den ihr in sonnenreichen Zeiten produziert habt, und stellt ihn in sonnenarmen Zeiten zur Verfügung. So kann der Eigenverbrauchsanteil auf bis zu 80 % gesteigert werden. Die Kosten richten sich nach der Speicherkapazität. Sie liegen derzeit bei etwa 1.200 €/kWh. Allerdings sind kleinere Speicher im Verhältnis teurer als größere Modelle.
Wie ein Stromspeicher die Stromkosten reduzieren kann, soll folgendes Beispiel verdeutlichen: Ein Vier-Personen-Haushalt besitzt einen durchschnittlichen Strombedarf von 4.000 kWh im Jahr. Auf dem Dach des Einfamilienhauses ist eine Photovoltaikanlage mit einer Leistung von 8 kWp installiert, die jährlich 6.870 kWh Solarstrom produziert.
ohne Stromspeicher | mit Stromspeicher | |
---|---|---|
Autarkiegrad | 43 % | 76 % |
Stromverbrauch pro Jahr, der über die Solaranlage gedeckt werden kann | 1.720 kWh | 3.040 kWh |
Reststrombedarf im Jahr, der aus dem öffentlichen Netz bezogen werden muss | 2.280 kWh | 960 kWh |
Stromkosten im Jahr bei einem Strompreis von 40 Cent/kWh | 912,00 € | 384,00 € |
Strommenge, die nach Abzug des Eigenverbrauchs in das öffentliche Netz eingespeist wird | 5.150 kWh | 3.830 kWh |
Einspeisevergütung (0,082 €/kWh) | 422,30 € | 314,06 € |
verbleibende jährliche Stromkosten | 489,70 € | 69,94 € |

Rendite und Ertrag mit dem Photovoltaik-Rechner berechnen
Wenn ihr die Wirtschaftlichkeit eurer Solaranlage selbst berechnen möchtet, könnt ihr den Solarrechner von LichtBlick nutzen. Hier gebt ihr einige Parameter ein und könnt dann ganz leicht Kosten, Solarertrag, Autarkiegrad, Kostenersparnis und CO₂-Einsparungen eurer Photovoltaikanlage einsehen. Die Grundlage hierfür bilden der Standort und der Energieverbrauch eures Hauses.
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Jetzt Anlage berechnenSolaranlage finanzieren: Förderungen und Steuertipps
Auch wenn die Preise in den letzten Jahren deutlich gefallen sind, bleibt eine Photovoltaikanlage eine große Investition von mehreren Tausend Euro. Die Kosten könnt ihr jedoch durch die Einbindung von Förderungen reduzieren. Bund und Länder stellen dafür verschiedene Programme bereit.
Hinzu kommen Steuerersparnisse, die seit Januar 2023 noch vorteilhafter für Betreibende von Solaranlagen sind:
Bei der Umsatzsteuer ist ein neuer Steuersatz mit null Prozent eingeführt worden, der vielen Käufer*innen eine Anschaffung von Photovoltaikanlagen ohne Mehrwertsteuer ermöglicht.
Die Betreibenden kleinerer Photovoltaik-Anlagen (bis zu 30kWp) sind von der Einkommensteuer befreit - das gilt sowohl für neue als auch für bestehende Anlagen.
Lohnsteuerhilfevereine dürfen künftig die Einkommensteuererklärung für die Betreibenden von Solaranlagen erstellen. Das war vor 2023 nicht möglich.
Fazit: Photovoltaik lohnt sich – ökologisch und ökonomisch
Solaranlagen nutzen die Energie der Sonne, um daraus Strom zu produzieren – ohne schädliche CO₂-Emissionen. Für das Klima ist die Investition in eine Solaranlage auf jeden Fall sinnvoll. Aber auch wirtschaftlich lohnt sie sich. Je größer dabei der Autarkiegrad, desto mehr spart ihr. Deshalb solltet ihr möglichst die gesamte Dachfläche ausnutzen und einen Stromspeicher in das System integrieren. Mit dem Solarrechner von LichtBlick könnt ihr ganz einfach ausrechnen, welchen Ertrag eure Photovoltaikanlage erzielen kann.
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Jetzt Anlage berechnenQuelle: Strom- und Gaspreisbremse