Solarstrom mit der eigenen PV-Anlage erzeugen und nutzen
Solarstrom ist eine günstige und klimafreundliche Alternative zu Kohle- oder Atomstrom. Und das Beste: Er lässt sich auch im eigenen Zuhause gewinnen – Photovoltaik macht’s möglich. Wie die Erzeugung von Solarstrom funktioniert und ob sich das für euch lohnt, erfahrt ihr in diesem Beitrag.



Solarstrom: das Wichtigste in Kürze
Solarstrom wird aus Sonnenenergie gewonnen – einer kostenlosen, erneuerbaren Energiequelle ohne schädliche Emissionen.
Vorteile von Solarstrom: Mit einer eigenen Photovoltaikanlage senkt ihr Stromkosten, schützt das Klima und macht euch unabhängiger vom Stromnetz.
Solarstrom nutzen: Der selbst erzeugte Strom kann im Haushalt genutzt oder gegen Vergütung in das öffentliche Nezt eingespeist werden. Eigenverbrauch lohnt sich meist mehr, besonders mit einem Stromspeicher.
Lohnt sich Solarstrom? Photovoltaikanlagen mit Speicher amortisieren sich in der Regel nach etwa 10 Jahren.
Förderung für Solarstrom-Anlagen: Bund, Länder und Kommunen unterstützen die Anschaffung mit verschiedenen Förderprogrammen.
Was ist Solarstrom?
Als Solarstrom bezeichnet man elektrische Energie, die aus dem Sonnenlicht gewonnen wird – oder genauer gesagt, aus der Energie, die in der Sonnenstrahlung enthalten ist. Diese wird auch als Solarenergie bezeichnet. Sie entsteht durch Fusionsprozesse im Innern der Sonne, bei denen Wasserstoffkerne zu Heliumkernen verschmelzen.
Die Solarenergie ist im Grunde unerschöpflich und zählt deshalb zu den erneuerbaren Energiequellen. Im Gegensatz zu anderen Formen von Ökostrom, beispielsweise Strom aus Windenergie oder aus Wasserkraft, könnt ihr Solarstrom auch zuhause effizient erzeugen, speichern und nutzen.
Tipp: Mehr Infos gewünscht? Alles Wichtige zur Solarenergie – von der Entstehung bis hin zur Nutzung in unseren Häusern und Wohnungen – lest ihr im Ratgeber Sonnenenergie: natürlich Strom und Wärme erzeugen.
Wie funktioniert Solarstrom?
Bei der Umwandlung von Solarenergie in Solarstrom kommt eine spezielle Technologie zum Einsatz – die Photovoltaik (kurz PV). Der Begriff setzt sich aus dem griechischen Wort „photos“, was übersetzt Licht bedeutet, und der Maßeinheit für elektrische Spannung, „volt“, zusammen. Für die Erzeugung von Solarstrom benötigt eine Photovoltaikanlage nur wenige Komponenten.
Solarmodule
Das Herz jeder PV-Anlage bilden die Photovoltaik- oder Solarmodule, die auf dem Hausdach, dem Garagendach oder an der Fassade montiert werden können. In einem Solarmodul sind viele kleine Solarzellen miteinander verschaltet.
Die meisten Solarzellen bestehen aus zwei verschiedenen Siliziumschichten mit unterschiedlichen Ladungen. Dazwischen befindet sich eine Grenzschicht, die eine elektrische Spannung erzeugt. Trifft nun Sonnenlicht auf die Solarzellen, kommen die Elektronen in der Grenzschicht in Bewegung und wandern zum jeweiligen Pol. Dort werden sie dann abgeleitet – es fließt elektrischer Strom. Wenn ihr genau wissen wollt, was in einem Solarmodul passiert, dann lest auch unseren Ratgeber „Wie funktioniert eine Solarzelle?“.
Je mehr Module ihr installiert, desto mehr Solarstrom könnt ihr mit eurer Photovoltaikanlage produzieren. Die Solarmodule werden in Strängen (engl. Strings) hintereinandergeschaltet. Eine PV-Anlage kann aus mehreren solchen Strängen bestehen.
Wechselrichter
Solarmodule erzeugen grundsätzlich Gleichstrom. Dieser muss zunächst in Wechselstrom umgewandelt werden, damit er im Haushalt genutzt oder in das öffentliche Stromnetz eingespeist werden kann. Diese Aufgabe übernimmt der Wechselrichter. Gleichzeitig steuert und überwacht er die gesamte PV-Anlage.
Stromzähler
In der Regel werden Photovoltaikanlagen mit dem öffentlichen Stromnetz verbunden. Das hat den Vorteil, dass ihr überschüssigen Solarstrom einspeisen könnt. Dafür erhaltet ihr eine Vergütung. Um den eingespeisten Strom abrechnen zu können, muss er korrekt erfasst werden. Heißt: Ihr benötigt einen neuen Stromzähler.
Generell gibt es zwei Möglichkeiten: Entweder lasst ihr zusätzlich zu eurem bisherigen Stromzähler einen Einspeisezähler installieren, oder ihr nutzt einen Zweirichtungszähler. Die kompakten Geräte erfassen nicht nur den eingespeisten Strom, sondern auch euren Netzbezug. Den neuen Stromzähler erhaltet ihr gegen eine Mietgebühr von eurem Netzbetreiber.
Hinweis: Für neu errichtete Photovoltaikanlage gilt das Solarspitzengesetz. Ab einer Leistung von 7 Kilowattpeak (kWp) erhalten sie einen Smart Meter mit Steuerbox. Letztere ermöglicht es dem Netzbetreiber, die Solarleistung zu drosseln oder die PV-Anlage ganz abzuschalten, falls zu viel Solarstrom eingespeist wird und eine Überlastung des Stromnetzes droht.
Energiemanagementsystem
Mit Solarmodulen, Verkabelung, Wechselrichter und Stromzähler habt ihr bereits alles, was ihr braucht, um euren eigenen Solarstrom zu produzieren. Optional könnt ihr eure Photovoltaikanlage mit einem Energiemanagementsystem (EMS) ausstatten. Der Energiemanager vernetzt die PV-Anlage mit den Verbrauchern und sorgt für eine intelligente Verteilung des Solarstroms. Das erhöht den Eigenverbrauch und senkt eure Stromkosten.
Vorteile von Solarstrom
Es spricht vieles dafür, Solarstrom zu erzeugen und zu nutzen. Das sind die wichtigsten Vorteile.
Umweltfreundlichkeit
Die Erzeugung von Solarstrom ist sauber und emissionsfrei. Es entstehen weder CO₂ noch andere schädliche Substanzen, die Umwelt und Klima belasten.Langfristige Kostenersparnis
Sonnenenergie ist unerschöpflich und steht euch kostenlos zur Verfügung. Nutzt ihr Solarstrom, dann reduziert ihr eure monatliche Stromrechnung spürbar.Unabhängigkeit von Energieversorgern
Wenn ihr euren eigenen Solarstrom produziert, müsst ihr weniger Strom aus dem Netz beziehen. Steigenden Preisen oder Versorgungsengpässen könnt ihr damit gelassen entgegenblicken.Förderung & Einspeisevergütung
Es gibt verschiedene Fördermöglichkeiten, mit denen sich die Anschaffungskosten einer PV-Anlage senken lassen. Zudem erhaltet ihr für euren eingespeisten Strom eine Einspeisevergütung.Solarstrom für zuhause: Lohnt sich das?
Wenn ihr mit dem Gedanken spielt, euch eine Photovoltaikanlage anzuschaffen, dann möchtet ihr natürlich auch wissen, ob sich die Investition finanziell für euch lohnt und wie schnell sich die Ausgaben amortisieren. Hat sich die Anlage erst einmal refinanziert, erwirtschaftet ihr nur noch Gewinne.
Eine gute Bilanz: Kosten und Nutzen von Photovoltaik
Was eine Photovoltaikanlage unterm Strich bringt, hängt von den Anschaffungskosten, dem Stromertrag, eurem Eigenverbrauchsanteil und der Einspeisevergütung ab.
Solarstrom speichern & nutzen
Den Strom vom eigenen Dach könnt ihr entweder direkt für eure Elektrogeräte nutzen oder in das öffentliche Netz leiten.
Einspeisevergütung
Noch vor einigen Jahren war es üblich, möglichst viel des Solarstroms einzuspeisen. Dafür gab es eine hohe Vergütung. Seit ihrer Einführung im Jahr 2000 ist der Satz jedoch kontinuierlich gesunken. Die genaue Vergütungshöhe hängt vom Zeitpunkt, an dem ihr die Photovoltaikanlage in Betrieb genommen habt, ihrer Leistung und der Art der Einspeisung ab. Die Vergütung für euren Solarstrom ist für 20 Jahre fest garantiert. Derzeit gibt es für die Überschuss- bzw. Teileinspeisung nur noch 7,94 Cent pro Kilowattstunde (Stand April 2025). Ob es sich trotzdem noch lohnt, Solarstrom einzuspeisen, lest ihr in einem separaten Beitrag.
Speicherlösungen zur Erhöhung des Eigenverbrauchs
Heute ist es lukrativer, den selbst erzeugten Solarstrom auch selbst zu verbrauchen. Das liegt an den gesunkenen Preisen für die Erzeugung und den gestiegenen Kosten für Netzstrom. Zum Vergleich: Eine Kilowattstunde Solarstrom kostet für ein Einfamilienhaus zwischen 6,1 und 14,4¹ Cent. Der durchschnittliche Strompreis liegt derzeit bei 35,86 Cent pro Kilowattstunde. Somit spart ihr mit jeder selbstverbrauchten Kilowattstunde zwischen 21,46 und 29,76 Cent. Anschauliche Rechenbeispiele findet ihr im Beitrag Photovoltaik für den Eigenverbrauch.
Ein typischer Haushalt kann etwa 25 bis 35 Prozent² des Solarstroms selbst verbrauchen, der Rest fließt in das Netz. Mit einem Strom- oder Batteriespeicher lässt sich der Eigenverbrauchsanteil auf rund 70 Prozent erhöhen.
Das Prinzip ist einfach: Erzeugt die Photovoltaikanlage einen Stromüberschuss, wird zunächst der Speicher aufgeladen. Der in den Batterien gespeicherte Solarstrom steht euch dann in den Abendstunden bis zum nächsten Morgen zur Verfügung. Erst, wenn der Speicher voll ist, fließt die Energie in das öffentliche Stromnetz. Mehr zum Thema Stromspeicher für Photovoltaikanlagen.
Wärmepumpe und Wallbox
Um den Eigenverbrauchsanteil zu erhöhen, könnt ihr eure PV-Anlage auch mit einer Wärmepumpe oder einer Wallbox zum Laden des Elektroautos kombinieren. Schon mit Strom aus dem Netz laufen Wärmepumpen und E-Autos günstiger als fossile Heiztechniken und Verbrenner. Betreibt ihr sie mit Solarstrom vom eigenen Dach, dann könnt ihr eure Kosten noch weiter reduzieren. Entweder nutzt ihr den Strom direkt, wenn er produziert wird, oder ihr verwendet gespeicherten Solarstrom. Sinnvoll ist die Einbindung eines Energiemanagementsystems, das die Energieflüsse optimiert.
Kosten & Förderung von Solarstrom-Anlagen
Dank technologischer Weiterentwicklung und größerer Produktionskapazitäten sind die Preise für Photovoltaikanlagen in den letzten Jahren deutlich gesunken. Wie hoch die Gesamtkosten letztendlich ausfallen, hängt von den individuellen Gegebenheiten ab. Entscheidend ist die Größe der Photovoltaikanlage, die sich aus der nutzbaren Dachfläche und dem angestrebten Ertrag ergibt. Typische Photovoltaikanlagen auf Einfamilienhäusern besitzen eine installierte Leistung zwischen 5 und 10 Kilowatt. Was eine Solaranlage kostet und wie sich der Preis zusammensetzt, lest ihr in einem separaten Ratgeber.
Fördermittel ausschöpfen
Die Kosten für eure neue Photovoltaikanlage sowie euren Stromspeicher müsst ihr nicht allein stemmen. Auf Bundesebene werden der Erwerb und die Erweiterung von Anlagen, die mit erneuerbaren Energien laufen, über das Programm Erneuerbare Energien – Standard (270) gefördert. Dabei handelt es sich um einen zinsvergünstigten Kredit, der von der KfW (Kreditanstalt für Wiederaufbau) vergeben wird.
Zusätzlich solltet ihr euch erkundigen, ob euer Bundesland oder eure Kommune die Anschaffung von PV-Anlagen und/oder Batteriespeichern fördert. Hier lohnt es sich, schnell zu sein: Erfahrungsgemäß sind die Fördermittel oft binnen kurzer Zeit ausgeschöpft.
Tipp: Einen Überblick über die verschiedenen Fördermittel für Batteriespeicher gibt der Ratgeber Stromspeicher-Förderung.
Steuervorteile nutzen
Um die Anschaffung von PV-Anlagen und Stromspeichern attraktiver zu machen, wurden 2023 einige neue Steuerregelungen für Betreibende eingeführt:
Mehrwertsteuer: Bei Kauf und Installation von Photovoltaikanlagen und wesentlichen Komponenten wie Wechselrichter oder auch Batteriespeicher gilt seit Anfang 2023 ein Steuersatz von null Prozent.
Einkommensteuer: Auf die Einnahmen aus dem Verkauf von Solarstrom und dem Eigenverbrauch fällt bei kleineren PV-Anlagen bis zu 30 kWp keine Einkommensteuer mehr an.
Weiterführende Infos und viele hilfreiche Tipps zum Thema Solaranlage und Steuern findet ihr in einem separaten Beitrag.
Fazit: Warum jetzt auf Solarstrom umsteigen?
Mehr Nachhaltigkeit, mehr Unabhängigkeit vom Energieversorger und eine langfristige Kostenersparnis: Es gibt viele Gründe, Solarstrom zu erzeugen und zu nutzen. Je eher ihr umsteigt, desto eher senkt ihr eure CO₂-Emissionen und eure Stromkosten. Strom, den ihr gerade nicht im Haushalt benötigt, speist ihr gewinnbringend in das öffentliche Stromnetz ein. So amortisiert sich eure Solarstrom-Anlage innerhalb weniger Jahre. Noch schneller geht’s mit finanzieller Unterstützung: Bund, Länder und Kommunen fördern die Anschaffung von Photovoltaikanlagen und Stromspeichern mit verschiedenen Programmen, die von zinsgünstigen Krediten bis hin zu attraktiven Zuschüssen reichen.
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Mehr Infos zum SolarPaketQuelle: Fraunhofer
Quelle: co2online.de