

Alles über steigende Energiepreise
Wie sich die Strom- und Gaspreise zusammensetzen und warum sie gerade so stark ansteigen.
Die aktuelle Lage auf dem Energiemarkt
Die Energiepreise haben 2022 historische Höchststände erreicht. Wettbewerber ziehen sich aus dem Markt und viele Verbraucher*innen sind verunsichert. Die Auswirkungen des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine treiben die Preise weiter in die Höhe und sorgen für andauernde Marktunsicherheiten.
Hier erfahrt ihr, wie sich die Kosten für Energie zusammensetzen, welche Ursachen neben dem Krieg zur aktuellen Preisentwicklung geführt haben und was ihr jetzt und in Zukunft tun könnt.
Wie setzen sich die Energiepreise zusammen?
1. Kosten von LichtBlick
Die machen den größten Anteil aus. Allerdings fließt der Löwenanteil davon als durchlaufender Posten in die Energiebeschaffung.
2. Steuern und Abgaben
Der zweite große Brocken verteilt sich auf Steuern, Abgaben, Umlagen und das KWKG¹.
3. Netzentgelte
Der Rest ist für die Netznutzung und Messung.
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Einstellung ändern Daten? Voll geschützt!Und so sieht das Ganze für LichtBlickende aus


Steigerung der Einkaufspreise
In den letzten 15 Jahren waren die Kosten der Energiebeschaffung relativ stabil. Seit 2021 sind die Preise permanent gestiegen – sowohl für Gas als auch für Strom. Ein Beispiel: Strom, den Versorger im Jahr 2022 für 2023 einkaufen, kostete zeitweise das zehnfache (!) als vor gut einem Jahr. Und auch der Gaspreis, der den Strompreis mitbestimmt, steigt seit 2021 kontinuierlich an.
Steigende Energieeinkaufspreise – was heißt das für euch?
Stark gestiegene Einkaufspreise für Strom und Netzentgelte sorgten schon zu Beginn des Jahres 2022 bei vielen für besorgte Blicke auf die Energieabrechnung. Entlastend und etwas preismildernd wirkte sich der Wegfall der EEG-Umlage und die Senkung der Mehrwertsteuer auf Gas aus. Die Bundesregierung hat jetzt weitere Entlastungen, wie eine Strom- und Gaspreisbremse, beschlossen.
Mehr dazu hierDer Höhenflug der Einkaufspreise war kein einmaliges Ereignis: Nach und nach pendelten sich die Preise für Strom und Gas dauerhaft auf einem neuen (hohen) Niveau ein – Ausreißer nach oben inklusive.
Ein warmer Herbst und Winterbeginn sorgte für fallende Preise – allerdings nur im sog. Spotmarkt, auf dem Energie kurzfristig, zum Teil für den selben Tag, gehandelt wird. Für die warmen Temperaturen wurde von den Versorgern „zu viel“ Energie eingekauft – die muss schnell wieder verkauft werden und ist deswegen besonders günstig.
Leider sind das aber nur Momentaufnahmen. Langfristig gesehen pendeln sich die Preise auf einem hohen Niveau ein. Denn der Großteil der Energiebeschaffung erfolgt auf dem langfristig orientierten Terminmarkt. Hier wird Energie zum Teil sogar mehrere Jahre im Vorfeld eingekauft.
Dabei ist wichtig zu wissen, dass sich steigende Preise auf Kund*innen erst zeitverzögert auswirken. Ganz konkret: Wenn Energie für heute an der Börse plötzlich teurer wird, steigt euer Tarif nicht sofort mit an. Denn die Energie für heute hat euer Versorger sich meistens schon letztes Jahr „gesichert“. Wenn die Preise aber langfristig hoch bleiben, dann wird auch der Energieeinkauf im Vorfeld immer teurer.
Zum Jahreswechsel 2023 muss LichtBlick daher eine Preisanpassung bei ÖkoStrom-, WärmeStrom- und ÖkoGas-Tarifen vornehmen.
5 Gründe für die Preisentwicklung
Vor allem der russische Angriffskrieg auf die Ukraine führte 2022 zu steigenden Energiepreisen. Aber schon vor Kriegsausbruch lagen die Preise auf einem Rekordniveau – und auch andere Faktoren haben die Preiskrise im Laufe des Jahres immer weiter verschärft.

Fossile Energie als Preistreiber
Einer der Hauptgründe für die Preisanstiege ist die massive Verteuerung fossiler Energieträger – vor allem von Steinkohle und Erdgas. Weil fossile Energie in Deutschland immer noch weit verbreitet ist, wirkt sich das besonders stark auf die Gas- und Strompreise aus. Schon 2021 war der Gaspreis auf dem Weltmarkt zwischenzeitlich viermal so hoch wie 2020³. 2022 zogen die Preise dann noch mehr an. Und weil Gas auch bei der Erzeugung von Strom verbraucht wird, steigen die Strompreise mit – zum Teil um das Zehnfache.

Die Altmaier-Lücke: Zu wenig erneuerbare
In Deutschland gab es in der letzten Dekade deutliche Versäumnisse beim Ausbau der erneuerbaren Energien. Als langjähriger Bundeswirtschaftsminister bremste Peter Altmaier erst den Solar- und dann den Windstromausbau massiv aus. Darum hat Deutschland zu wenig neue Kraftwerke und ist auf den Ausstieg aus Kohle und Atom schlecht vorbereitet. Das führt zur Knappheit im Energiemarkt und damit zu höheren Preisen.

Kein Gas aus Russland
Der russische Angriffskrieg auf die Ukraine verschärfte 2022 die Situation auf dem Energiemarkt. Mehr als die Hälfte des deutschen Erdgases stammte bisher aus Russland. Seit dem Kriegsausbruch nahmen die Mengen stetig ab, nach der Sabotage an der Nordstream Pipeleine fließt gar kein Gas mehr.
Umso wichtiger sind volle Gasspeicher für den Winter. Deutschland verfügt über 47 solcher Einrichtungen. Sie überbrücken an kalten Tagen Engpässe in der Lieferung – und waren schon vor dem Krieg viel zu niedrig gefüllt. Deshalb setzte sich die Bundesregierung erfolgreich Einspeicherziele für diesen Winter.
Übrigens: Sind alle Speicher voll, haben sie eine Kapazität von 255 Terawattstunden. Das entspricht dem Viertel des deutschen Jahresverbrauchs an Gas – und könnte uns, je nach Wetterlage, über den Winter helfen.

Energieengpässe in Europa
Der Energiemarkt ist ein europäischer. Deutschland exportiert und importiert auch Energie in europäische Nachbarländer. Putins Krieg führt deswegen nicht nur bei uns, sondern im gesamten europäischen Markt zu Engpässen.
Dazu kommen derzeit viele inaktive, defekte Atommeiler in Frankreich. Zeitweise war die Hälfe von ihnen wegen Schäden und Wartungsarbeiten außer Betrieb. Da Frankreich den Großteil des Energiebedarfs mit Atomkraft deckt, gab es eine extrem gestiegene Nachfrage aus dem europäischen Nachbarland – das spitzte die Energieengpässe in Europa weiter zu.

Dürresommer 2022
Der Sommer 2022 war viel zu trocken – Europa litt unter einer Dürreperiode. Der Wassermangel beeinträchtigt auch Kraftwerke massiv. Durch niedrige Flusspegel können Schiffe nur mit wenig Fracht fahren – es kommt z.B. weniger Kohle an Kraftwerken an. Außerdem fehlt das Kühlwasser. In Frankreich wurden in diesem Sommer deswegen fünf Atomkraftwerke kurzzeitig gedrosselt.
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Einstellung ändern Daten? Voll geschützt!Was hilft gegen den Energiepreisanstieg?
Die Politik muss Haushalte und Unternehmen entlasten. Die Streichung der EEG-Umlage, die Energiepauschale, Steuervergünstigungen und Heizkostenzuschüsse reichen nicht. Auf Dauer helfen nur Energiesparen und der komplette Umstieg auf erneuerbare Energien.
Energiekund*innen entlasten, vor allem einkommensschwächere Haushalte. Umweltschädliche Energien dürfen aber nicht bevorteilt werden.
Das Ausbautempo bei Wind- und Solarstrom vervielfachen. Deutschland soll bis spätestens 2035 vollständig auf Ökostrom umsteigen.
Elektrofahrzeuge und Wärmepumpen zum Normalfall machen. Damit die Energiewende auch im Verkehr und bei der Wärmeversorgung vorankommt.
Förderung rauf und Bürokratie runter bei der Nutzung von Solarstrom, Batterien, Wärmepumpen und Ladestationen zu Hause. So können alle ganz einfach zur Energiewende beitragen.
Statt mehr als 900 lokale Stromnetze nur noch 25 regionale Netzcluster. Das senkt die Netzkosten für Verbraucher*innen und beschleunigt die Energiewende.
Ihr habt noch Fragen?
Hier findet ihr weitere Infos zur aktuellen Marktentwicklung.
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Es ist schwer vorherzusagen, wie sich die Einkaufspreise für Strom in den kommenden Monaten entwickeln. Deswegen lassen sich aktuell keine verbindlichen Aussagen zur künftigen Entwicklung der LichtBlick-Tarife treffen.
Bleiben die Einkaufspreise dauerhaft so hoch, werden auch die Verbraucherpreise weiter steigen. LichtBlick rät allen Kund*innen, sich vorsorglich darauf vorzubereiten, und fordert von der Politik eine weitere Entlastung der Bürger*innen bei Steuern und Abgaben.
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Gestiegene Energiepreise wirken sich immer erst zeitverzögert auf Tarife aus. LichtBlick konnte die Preise aufgrund eines langfristigen und umsichtigen Energiehandels noch lange vergleichsweise stabil halten. Je länger die angespannte Marktlage andauert, desto mehr ist allerdings auch LichtBlick gezwungen, die gestiegenen Kosten im Energieeinkauf an Kund*innen weiterzugeben.
Kurzfristig niedrigere Beschaffungspreise spiegeln sich daher nicht sofort in den Tarifen wider. Der gestiegene Preis ist leider ein Resultat der enorm gestiegenen Energiepreise und den damit verbundenen Beschaffungskosten, die seit über einem Jahr nahezu nur in eine Richtung gehen – nach oben. Vor einem Jahr lag die Megawattstunde an der Börse bei unter 60 Euro. Im August kletterte der Preis zeitweise auf über 300 Euro – ohne Steuern und weitere Abgaben. Das macht den Preisunterschied und das Preisniveau deutlich, auf dem wir uns seit einem Jahr bewegen.
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Der Abschlag bleibt gleich. Aufgrund der volatilen Marktlage empfiehlt LichtBlick euch, eure Abschläge eher mit etwas Puffer zu planen. So könnt ihr euch ein kleines Energiekonto ansparen, das euch im Idealfall ausgezahlt wird und vor Nachzahlungen bewahrt. Euren Abschlag könnt ihr jederzeit im Kundenportal anpassen.
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Der Strompreis richtet sich immer nach den aktuellen Kursen an der Strombörse und der Erwartung der zukünftigen Preise. Die Strombörse funktioniert ähnlich wie eine Wertpapierbörse: Ob der Kurs (und damit der Preis) steigt oder fällt, hängt von Angebot und Nachfrage ab.
Die Nachfrage nach Energie wird am Strommarkt in einer gewissen Reihenfolge bedient. Als erstes wird Energie von günstigen Kraftwerken abgenommen – das sind erneuerbare Energien, denn die haben niedrige Produktionskosten. Steigt die Nachfrage nach Strom, werden nach und nach immer „teurere“ Kraftwerke angefragt und zugeschaltet.
Den Strompreis an der Börse bestimmt das letzte, also das teuerste Kraftwerk, das zugeschaltet wird (sog. Merit-Order-Effekt). Diesen Preis pro MWh erhalten zu dem Zeitpunkt auch alle anderen Kraftwerke, die Strom geliefert haben. Das heißt: Auch Ökostrom kostet dann genau so viel wie Strom aus dem letzten Kraftwerk. Das Merit-Order-System funktioniert im Normalfall sehr effizient. Im Moment ist das letzte Kraftwerk allerdings häufig ein Gaskraftwerk. Durch die extrem hohen Gaspreise ist der Strom aus diesen Kraftwerken aktuell enorm teuer – und damit durch die Merit-Order leider auch der gesamte Strom.
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Beim LichtBlick WärmeStrom-Tarif, der generell günstiger ist als der klassische ÖkoStrom-Tarif, sind die Kosten für Netzentgelte und Konzessionsabgaben geringer. Damit ergibt sich ein anderes Verhältnis der drei Bestandteile zueinander.
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LichtBlick setzt bei der Beschaffung auf eine Reihe von Sicherheitsankern, um Risiken zu minimieren. Dabei kommt LichtBlick die jahrzehntelange Erfahrung in den Energiemärkten zugute. Erfahrene Energieeinkäufer*innen und ein professionelles Risikomanagement sorgen dafür, dass LichtBlick auch in Phasen historisch hoher Energiepreise sicher steuert. Der Energiebedarf aller LichtBlickenden ist langfristig abgesichert.
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Seit dem 23. Juni gilt die Alarmstufe des Gas-Notfallplans. Das bedeutet, dass der Energiemarkt zwar unter staatlicher Überwachung steht, aber ohne Interventionen intakt bleibt.
Für LichtBlick Kund*innen ändert sich erst einmal nichts, denn die Gasversorgung ist derzeit noch in vollem Umfang gesichert. Allerdings sind alle Verbraucher*innen aufgerufen, ihren Energieverbrauch so gut wie möglich zu reduzieren. Sollte sich die Versorgungslage wesentlich verschlechtern, wird die Notfallstufe ausgerufen.
Der Gasnotfallplan der Regierung sieht dann vor, dass bei einem Gasmangel im ersten Schritt gasintensive Industriebetriebe abgeschaltet werden müssen. Im zweiten Schritt würde die Stromerzeugung aus Gas beendet. Erst im dritten Schritt kämen auch Abschaltungen bei besonders geschützten Gaskund*innen in Frage – dazu zählen alle Privatkund*innen. Im Moment erscheint es sehr unwahrscheinlich, dass selbst in der Notfallstufe LichtBlickende betroffen wären.
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Es ist wichtig, die Sommermonate zur Vorbereitung auf die Heizperiode zu nutzen. Dazu gehören eine professionelle Wartung der Heizungsanlage und eventuell auch ein hydraulischer Abgleich, damit für den Winter alles optimal eingestellt ist. So könnt ihr euren Energieverbrauch um 10 bis 15 Prozent senken. Auch die richtige Einstellung am Thermostat kann sehr viel bewirken. Noch mehr nützliche Infos gibt es auf der Seite zum Thema Sofort-Tipps zum Gassparen.
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Einstellung ändern Daten? Voll geschützt!Genauer: Steuern, Konzessionsabgaben, Sonderkundenumlage, Offshore-Haftungsumlage, Abschaltbare-Lasten-Umlage und das KWKG (Kraft-Wärme-Kopplungs-Gesetz)