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  • Heizung entlüften: So geht ihr dabei vor

    Wenn die Heizkörper gluckern und eure Wohnung nicht mehr richtig warm wird, obwohl die Heizung aufgedreht ist, kann Luft im Heizkörper die Ursache sein. Abhilfe schafft das Entlüften der Heizung. Wie das genau geht, und was ihr dabei beachten solltet, erfahrt ihr im Folgenden. 


    10 MinutenLesezeit
    Heizung entlüften: So geht ihr dabei vor

    Die Heizung selbst entlüften? Na klar!

    Um eure Heizung zu entlüften, müsst ihr nicht unbedingt eure*n Vermieter*in kontaktieren: Ihr könnt das auch einfach direkt selbst in die Hand nehmen. Das Entlüften ist fix gemacht und ihr spart euch damit das Warten auf eine*n Monteur*in. Damit ihr es im Winter immer angenehm warm in eurer Wohnung habt, solltet ihr vor Beginn jeder Heizsaison die Heizung entlüften. Damit spart ihr Energie – und somit auch Geld.

    Vorbereitung ist alles: das richtige Werkzeug

    Zum Entlüften eurer Heizung benötigt ihr nicht viel. Das wichtigste Werkzeug ist ein Vierkant- bzw. Entlüftungsschlüssel, den ihr im Baumarkt, im Fachgeschäft für Sanitärbedarf oder im Internet findet. Zusätzlich braucht ihr nur noch einen Lappen, ein Handtuch oder eine Tasse, um eventuell herauslaufendes Wasser aufzufangen. 

    Einen Entlüftungsschlüssel braucht ihr zum Entlüften eurer Heizung aber nicht immer. Manchmal ist es auch möglich, die Heizung ohne einen Schlüssel zu entlüften und das Ventil am Heizkörper mit einem Schraubenzieher zu öffnen. Werft vorher also einen Blick auf das Entlüftungsventil. 

    Heizung richtig entlüften in 4 Schritten

    Das Entlüften eurer Heizung nehmt ihr ganz einfach selbst vor. Damit es bei euch zu Hause schnell wieder warm wird, befolgt dabei diese Schritte: 

    Heizung richtig entlüften in 5 Schritten - Luft sammeln lassen

    Luft sammeln lassen

    Besitzt ihr ein eigenes Haus, schaltet zunächst die Umwälzpumpe ab, damit keine Luft mehr durch die Heizkörper strömt. Wartet danach etwa 30 bis 60 Minuten. Mieter*innen können die Umwälzpumpe in der Regel nicht selbst abschalten, das ist aber auch kein Problem. Ihr könnt die Heizung trotzdem entlüften. Dreht den Heizkörper auf die höchste Stufe. Legt einen Lappen oder ein Handtuch aus oder stellt einen Behälter unter das Entlüftungsventil, mit dem ihr austretendes Wasser auffangt.
    Ventil öffnen

    Ventil öffnen

    Öffnet mit dem Entlüftungsschlüssel das Entlüftungsventil ganz langsam und nicht komplett. In der Regel reicht schon eine halbe Drehung aus. Ist das Ventil geöffnet, hört ihr ein Zischen. Achtung: Die Luft, die aus dem Heizkörper strömt, kann heiß sein! Haltet also ausreichend Abstand.
    Ventil schließen

    Ventil schließen

    Ist die ganze Luft aus dem Heizkörper entwichen, tritt Wasser aus. Das ist das Zeichen für euch, das Ventil wieder zu schließen. Schaltet zum Schluss wieder die Umwälzpumpe ein und prüft gegebenenfalls, ob der Wasserdruck noch stimmt. Fertig!

    Heizung in der Mietwohnung entlüften

    In Mietwohnungen habt ihr normalerweise keinen Zugang zu eurer Heizungsanlage bzw. könnt die Umwälzpumpe nicht einfach ausschalten. Das ist aber kein Problem. Geht beim Entlüften der Heizung einfach wie oben beschrieben vor, ohne die Heizungsanlage oder die Umwälzpumpe abzustellen. Entlüftet ganz zum Schluss den Heizkörper, der am weitesten von der Heizungsanlage entfernt ist. ¹

    Warum ist das Entlüften so wichtig?

    Damit eure Heizung einwandfrei heizt, muss sich das Heizwasser optimal verteilen können. Das ist nur möglich, wenn sich keine Luft im Heizkreislauf befindet, da Luft Wärme schlechter leitet als Wasser. Die Luft sorgt also dafür, dass Heizkörper nicht mehr gleichmäßig warm werden und störende Geräusche von sich geben, etwa ein ständiges Gluckern

    Zudem spart das Entlüften Geld. Denn richtig effizient heizt ihr nur dann, wenn die Heizkörper auch ausreichend mit Heizwasser versorgt werden. Andernfalls verbraucht eure Heizung viel mehr Energie als nötig, wenn ihr die Ventile ganz aufdreht, um genügend Wärme für den Raum zu erzeugen. 

    Wann solltet ihr eure Heizung entlüften?

    Hört ihr das Gluckern oder merkt ihr, dass eure Wohnung nicht mehr richtig warm wird, ist es an der Zeit, die Heizung zu entlüften. Es kann sogar vorkommen, dass einige Heizkörper in eurer Wohnung komplett kalt bleiben, wenn ihr die Heizung anstellt. Das kann natürlich auch andere Ursachen haben. Bevor ihr jedoch eine Fachkraft kontaktiert, solltet ihr im ersten Schritt versuchen, selbst eure Heizung zu entlüften. Übrigens muss das nicht erst dann geschehen, wenn ein akutes Problem vorliegt. Es schadet nicht, eure Heizkörper jedes Jahr vor Beginn der Heizperiode im Oktober/November vorsorglich zu entlüften

    Tipp:

    Was ihr sonst noch tun könnt, um eure Heizkosten zu senken, hat LichtBlick für euch in einem separaten Ratgeber zusammengefasst. Tipps zum richtigen Heizen

    Was solltet ihr beim Entlüften beachten?

    Das Entlüften einer Heizung ist auch für Fachfremde einfach durchzuführen. Und ihr macht im Regelfall nichts falsch, auch wenn sich herausstellen sollte, dass gar nicht so viel Luft im Kreislauf war. Bevor ihr euch an die Arbeit macht und auch nach dem Entlüften solltet ihr dennoch ein paar Dinge beachten

    • Insbesondere dann, wenn ihr nach dem Sommer zum ersten Mal eure Heizkörper aufdreht, achtet darauf, dass eure Heizung nicht mehr im Sommerbetrieb arbeitet. In den heißen Monaten stellen viele ihre Heizung aus, da sie nicht benötigt wird. Das kann ebenfalls der Grund dafür sein, dass eure Heizung kalt bleibt, obwohl ihr die Ventile aufgedreht habt. Beachtet, dass in Mietshäusern die Vermietung oder Hausverwaltung dafür verantwortlich ist, die Heizung wieder einzuschalten. Die reguläre Heizperiode dauert vom 1. Oktober bis zum 30. April

    • Achtet beim Heizen darauf, dass ihr das Heizungsventil nicht zu weit aufdreht – und es nach dem Heizen auch nicht allzu fest zudreht. So verhindert ihr, dass sich der Stift im Thermostat verklemmt und zu wenig bzw. zu viel Wasser in den Heizkörper strömt. Auch das kann ein Grund für einen unregelmäßig warmen Heizkörper sein. 

    • Wohnt ihr auf mehreren Etagen, solltet ihr beim Entlüften in der untersten Etage beginnen

    • Prüft nach dem Entlüften immer den Wasserdruck, denn während des Vorgangs kann auch Wasser austreten, das dann wiederum im Kreislauf fehlt. Wie hoch der Druck ist, lest ihr am Manometer der Heizungsanlage ab. Füllt gegebenenfalls Wasser nach, wenn der Druck zu niedrig sein sollte. 

    • Nachdem ihr die Heizung entlüftet habt, solltet ihr sie mindestens eine Stunde laufen lassen. 

    • Seid ihr euch nicht sicher, ob ihr die Heizung selbst entlüften könnt, zieht im Zweifelsfall einfach einen Profi für diese Aufgabe hinzu. In der Regel könnt ihr beim Entlüften aber nichts falsch machen. 

    Heizung entlüftet, aber sie bleibt trotzdem kalt?

    Ist die Luft raus, und eure Heizkörper heizen trotzdem nicht richtig, liegt wahrscheinlich ein anderes Problem vor. In diesem Fall solltet ihr einen Profi beauftragen, der der Ursache auf den Grund geht – bzw. die Vermietung benachrichtigen. Möglich sind etwa ein defekter Heizkörper, ein klemmendes Thermostatventil oder falsche Einstellungen an der Heizungsanlage. Auch ein hydraulischer Abgleich kann notwendig sein: Dabei stellt eine Fachperson die Heizung wieder so ein, dass jeder Raum gleichmäßig mit Wärme versorgt wird. 

    Bleiben alle Versuche erfolglos, kann – im Falle von Eigentum – der Wechsel des gesamten Heizsystems die Lösung sein. Das gilt insbesondere dann, wenn eure Heizung ohnehin schon sehr alt ist. Informiert euch bei einer Fachperson zum Beispiel über den Einsatz einer Wärmepumpe. Damit heizt ihr nicht nur umweltfreundlich, sondern spart im laufenden Betrieb auch viel Geld.  

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    Was passiert, wenn ihr die Heizung nicht entlüftet?

    Lasst ihr die Luft nicht aus eurem Heizkörper, begleiten euch beim Heizen störende Geräusche wie etwa ein Gluckern oder Blubbern. Entscheidender ist jedoch der Energieverlust: Durch Luft im Heizkreislauf heizt ihr weniger effektiv, da der Heizkörper mehr Energie verbraucht, um sich auf die gewünschte Temperatur zu erwärmen. Das regelmäßige Entlüften des Heizkörpers spart also nicht nur viel Energie, sondern am Ende auch viel Geld.  

    Heizkörper automatisch entlüften

    Wollt ihr nicht manuell entlüften, dann entscheidet euch für automatische Heizungsentlüfter. Sie werden direkt am Heizkörper angebracht und regeln das Entweichen der Luft. Ein sogenannter „Schwimmer“ – ein Schwimmkörper, der auf der Wasseroberfläche treibt – erkennt, wenn sich Luft im Heizkörper befindet und öffnet das Ventil, um sie herauszulassen. Erreicht Wasser den Sensor, schließt sich das Ventil wieder.

    Noch Fragen zum Heizung entlüften? Hier gibt’s Antworten!