Heizen mit Strom: Möglichkeiten & Kosten im Überblick
Das Heizen mit Strom kann eine günstige und klimafreundliche Lösung sein, um das eigene Zuhause mit wohliger Wärme zu versorgen. Welche Möglichkeiten ihr habt und mit welchen Kosten ihr rechnen müsst, lest ihr in diesem Beitrag.

- Heizen mit Strom: Das Wichtigste in Kürze
- Was ist Heizen mit Strom und wie funktioniert das?
- Welche elektrisch betriebenen Heizungen gibt es?
- Kostenübersicht: Anschaffung, Betrieb & Wirtschaftlichkeit
- Heizen mit Strom: Vor- und Nachteile
- Stromheizung mit Photovoltaik: Eine sinnvolle Kombination?
- Wo eignet sich das Heizen mit Strom besonders?
- Ihr habt noch Fragen zum Heizen mit Strom?
Heizen mit Strom: Das Wichtigste in Kürze
Strombasierte Heizungen gibt es in unterschiedlichen Ausführungen und Leistungsbereichen.
Meist wird die Energie 1:1 in Wärme umgewandelt. Eine Ausnahme bilden Wärmepumpen, die aus einer Kilowattstunde Strom bis zu 4 Kilowattstunden Wärme erzeugen können.
Die meisten elektrisch betriebenen Heizungen lassen sich schnell und ohne großen Aufwand installieren.
Größter Nachteil sind die hohen Betriebskosten. Letztere sind unmittelbar an die Strompreise gekoppelt.
Senken lassen sich die Heizkosten durch die Nutzung von Solarstrom aus der eigenen Photovoltaikanlage.
Was ist Heizen mit Strom und wie funktioniert das?
Beim Heizen mit Strom wird elektrische Energie meist direkt in thermische Energie, also Wärme, umgewandelt – mit Ausnahme von Wärmepumpen. Auf welche Art und Weise das geschieht, hängt von der Art der elektrisch betriebenen Heizung ab. Die meisten dieser Heizungen nutzen einen elektrischen Heizleiter. Dabei handelt es sich im Prinzip um einen Metalldraht. Dieser wird durch Anschluss an eine Stromquelle unter Spannung gesetzt. Es bildet sich ein Widerstand, wodurch sich der Heizleiter erwärmt. Die Wärme wird dem Raum entweder direkt zugeführt oder in einem Speichermedium bevorratet und dann zeitversetzt über einen längeren Zeitraum hinweg übertragen.
Die Wärmeabgabe erfolgt über zwei verschiedene Wege:
Konvektion: Die Wärme wird an die Luft abgegeben. Ventilatoren sorgen dafür, dass sich die erwärmte Luft schnell im Raum verteilt.
Strahlung: Elektromagnetische Wellen versetzen feste Körper – das können Wände, Decken, Möbel, Menschen und Tiere sein – in eine schnellere Schwingung und erwärmen sie dadurch. Strahlungswärme wird oft als angenehmer empfunden.
Der Strom wird von einer elektrisch betriebenen Heizung meist 1:1 in Wärme umgesetzt. Eine Ausnahme bilden Wärmepumpen: Sie beziehen den größten Teil der Energie kostenlos aus der Umwelt. Lediglich für den Antrieb wird Strom benötigt. Aus einer Kilowattstunde (kWh) Strom können sie etwa 4 kWh Wärme erzeugen. Eine Wärmepumpe verbraucht also nur etwa ein Viertel des Stroms, um den gleichen Wärmebedarf zu decken.
Welche elektrisch betriebenen Heizungen gibt es?
Elektrisch betriebene Heizungen unterscheiden sich in ihrer Funktion und ihren Anwendungsbereichen. Ein Überblick über die gängigsten Systeme:
Art der elektrisch betriebenen Heizung | Funktion | Einsatzbereich |
---|---|---|
Direktheizung (Konvektoren und Radiatoren) | • Radiatoren nutzen Öl oder Wasser, das durch Heizspiralen erwärmt wird und durch die Heizrippen fließt. • Konvektoren saugen kalte Raumluft am Boden an und geben sie nach oben ab. | • Temporär genutzte Räume wie Werkstatt, Keller oder Garage • Camper und Ferienhäuser |
Nachtspeicherheizung | • Besitzt einen Speicherkern, der nachts über einen Nachstromtarif aufgeladen wird. Tagsüber gibt sie die gespeicherte Wärme mithilfe eines integrierten Ventilators an die Räume ab. | • Wird heute nur noch selten genutzt, da es kaum noch Nachtstromtarife gibt. • Kommt allenfalls für Gebäude ohne ausreichend Platz für ein zentrales Heizungssystem infrage. |
Infrarotheizung | • Besteht aus Heizplatten, die mit elektrisch leitfähigen Materialien bestückt sind. Unter Spannung erwärmen sie sich und geben die Wärme anschließend als Infrarotstrahlung ab. | • Temporär genutzte Räume • Wenn die Wärmequelle nur punktuell benötigt wird • Als Zusatzheizung im Badezimmer |
Elektrische Fußbodenheizung | • Durch Strom werden Heizmatten oder Heizfolien erhitzt, die ihre Wärme an den Fußboden abgeben. Dieser strahlt die Wärme dann in den Raum ab. | • Als Ergänzung zur Hauptheizung • Zum Temperieren kalter Fußböden, etwa mit Fliesenbelag |
Wärmepumpe | • Entzieht der Umgebung (Erdreich, Luft oder Grundwasser) Wärmeenergie und bringt diese mithilfe eines Kompressors auf die gewünschte Temperatur. Im Prinzip funktioniert sie wie der Kühlschrank, nur andersherum. | • Für die effiziente Beheizung und Kühlung von Neubauten und Bestandsgebäuden • Kann auch zur Warmwasserbereitung eingesetzt werden. |
Ihr wollt endlich weg von fossilen Brennstoffen?
Eine elektrisch betriebene Heizung kann unter Nutzung erneuerbarer Energiequellen eine gute Alternative zu konventionellen Heizungsanlagen sein.
Alle Infos zu ElektroheizungenKostenübersicht: Anschaffung, Betrieb und Wirtschaftlichkeit
Ob sich eine elektrisch betriebene Heizung lohnt, hängt nicht nur von den Anschaffungskosten, sondern auch von den monatlichen Ausgaben ab.
Anschaffungskosten
Im Vergleich zu anderen Heizanlagen fallen die Preise für eine elektrisch betriebene Heizung gering aus. Was eine Stromheizung genau kostet, richtet sich nach ihrer Art und ihrer Leistung. Konvektoren und Radiatoren bekommt ihr bereits ab 100 € pro Gerät. Infrarotheizkörper sind mit 200 bis 1.000 € etwas teurer.¹ Eine elektrische Fußbodenheizung schlägt mit 20 bis 50 € pro Quadratmeter Heizfläche zu Buche.² Möchtet ihr ausschließlich mit Strom heizen, dann könnt ihr mit Gesamtkosten zwischen 4.000 und 8.000 € rechnen.³ Entscheidet ihr euch für eine Wärmepumpe, müsst ihr etwas tiefer in die Tasche greifen. Die Anschaffungskosten inklusive Installation liegen zwischen 21.000 und 43.000 €. Allerdings wird die Investition mit hohen Förderungen unterstützt und die Wärmepumpe arbeitet besonders effizient.
Laufende Kosten pro Jahr
Hier findet ihr eine Beispielrechnung der Heizkosten (ohne Warmwasserbereitung) für ein teilgedämmtes, 140 Quadratmeter großes Familienhaus mit einem Heizwärmebedarf von 18.200 Kilowattstunden:
Heizsystem | Angenommene JAZ / Wirkungsgrad | Energieverbrauch pro Jahr | Durchschnittlicher Energiepreis (2025) | Jährliche Heizkosten⁴ |
---|---|---|---|---|
Elektroheizung | 1 | 18.200 kWh Strom | 0,346 €/kWh | 6.297,20 € |
Gasheizung | 1 | 18.200 kWh Gas | 0,09 €/kWh | 1.638,00 € |
Ölheizung | 1 | 18.200 l Öl (10 kWh/l) | 0,092 €/l | 1.674,40 € |
Wärmepumpe | 3,5 | 4.572 kWh Strom | 0,346 €/kWh | 1.581,91 € |
Bei diesem Beispiel haben wir der Einfachheit halber die Kosten für die Warmwasserbereitung außen vor gelassen. Eine detailliertere Berechnung für Heizkosten und generelle Kosten einer Wärmepumpe findet ihr in einem gesonderten Text.
Hinsichtlich der Betriebskosten schneiden reine elektrisch betriebene Heizungen schlechter ab als konventionelle Heizanlagen. Die Heizkosten sind direkt an den Strompreis gekoppelt. Dieser liegt aktuell bei ca. 34,6 Cent pro Kilowattstunde Stand: September 2025). Zum Vergleich: Gas kostet derzeit um die 9 Cent pro Kilowattstunde und Heizöl etwa 9,2 Cent pro Kilowattstunde (Stand: September 2025).⁵
In der Beispielrechnung ergeben sich für eine Stromheizung Gesamtkosten von 4.914 Euro.⁶ Mit einer Gasheizung würde unser Beispielhaushalt 1.638 Euro und mit einer Ölheizung 1.565 Euro bezahlen. Anders sieht die Rechnung bei einer Wärmepumpe aus, da sie einen Großteil der benötigten Energie aus der Umwelt gewinnt. Eine Luft-Wasser-Wärmepumpe mit einer angenommenen JAZ von 3,5 würde in diesem Szenario Heizkosten von etwa 1.234 Euro verursachen.⁷
Wirtschaftlichkeit
Wie wirtschaftlich eine elektrisch betriebene Heizung ist, hängt vom gewählten Stromtarif, vom individuellen Verbrauch und von der Effizienz der Heizung ab. Als alleinige Wärmeerzeuger sind reine Stromheizungen am ehesten in gut gedämmten Gebäuden mit geringem Wärmebedarf sinnvoll. Meist werden sie als Zusatzheizung im Badezimmer oder im Küchenbereich eingesetzt. Gerade in der Übergangszeit, wenn die Zentralheizung noch nicht in Betrieb ist, sorgen sie für wohlige Wärme. Auch in temporär genutzten Räumen wie der Werkstatt, im Wintergarten oder im Gästezimmer kann es sich lohnen, mit Strom zu heizen. Wenn ihr jedoch ein effizientes und kostensparendes Heizsystem sucht, das auch die Warmwasserbereitung übernimmt, dann ist eine Wärmepumpe für euch die bessere Wahl.
Mit dem richtigen Tarif am meisten sparen
Ob sich das Heizen mit Strom für euch lohnt, ist nicht zuletzt eine Frage des Stromtarifs. Egal, ob ihr mit einer Nachtspeicherheizung oder einer Wärmepumpe heizt: WärmeStrom von LichtBlick ist die richtige Wahl.
Hier geht’s zu den WärmeStrom-TarifenHeizen mit Strom: Vor- und Nachteile
Es gibt mehrere Gründe, die für eine elektrisch betriebene Heizung sprechen, aber auch einige Gegenargumente. Pro und contra im Überblick:
Vorteile:
Nachteile:
Heizen mit Solarstrom: Ist das sinnvoll?
Solarstrom ist umweltfreundlich und kostengünstig. Was liegt da näher, als die Elektroheizung mit selbst produziertem Strom aus der eigenen Photovoltaikanlage zu betreiben? Heizt ihr mit Solarstrom, senkt ihr nicht nur eure Kosten, sondern macht euch auch unabhängiger vom öffentlichen Stromnetz mit seinen schwankenden Preisen. Gleichzeitig steigert ihr die Wirtschaftlichkeit eurer Solaranlage. Die Rechnung ist einfach: Je mehr eures eigenen Solarstroms ihr verbraucht, desto schneller amortisiert sich die PV-Anlage.
Besonders sinnvoll ist die Kombination einer PV-Anlage mit einer Wärmepumpe. Die Wärmepumpe bezieht etwa drei Viertel der Energie aus der Umwelt, das restliche Viertel wird durch Strom gedeckt. Mit einer Photovoltaikanlage erzeugt ihr einen großen Teil des benötigten Stroms selbst. Überschüssige Wärme kann in einem Pufferspeicher zwischengelagert werden, bis ihr diese abruft. Erst, wenn nicht genügend Solarstrom vorhanden ist, wird auf Strom aus dem Netz zurückgegriffen.
Mehr zur Kombination von Wärmepumpe mit Photovoltaik erfahrt ihr in einem separaten Beitrag.

Wo eignet sich das Heizen mit Strom besonders?
Es gibt viele Einsatzmöglichkeiten für Elektroheizungen:
Als Alleinheizung
In gut gedämmten Neubauten oder sanierten Bestandsgebäuden, beispielsweise in Form einer elektrischen Wand- oder Fußbodenheizung.
Als Übergangsheizung
Zur Überbrückung von Übergangsphasen oder für einen erhöhten Heizbedarf
Bei einem kurzzeitigen Ausfall der Heizung
Als Zusatzheizung
Im Badezimmer, etwa als Handtuch-Elektroheizkörper
In Räumen oder an Orten, die nur gelegentlich beheizt werden, etwa die Werkstatt im Keller, das Gästezimmer, die Ferienwohnung oder das Gartenhaus
Für nachträglich ausgebaute Räume, wenn der Anschluss an das Heizsystem zu aufwendig oder zu teuer wäre
Strom clever nutzen – Heizkosten sparen und Klima schonen
Heizen mit Strom kann nachhaltig und günstig sein – wenn die Rahmenbedingungen stimmen. Eine davon ist die Wahl des richtigen Stromtarifs. Mit WärmeStrom von LichtBlick bringt ihr euer Zuhause umweltfreundlich und kostensparend auf Wohlfühltemperatur.
Jetzt WärmeStrom-Tarife berechnenIhr habt noch Fragen zum Heizen mit Strom?
Quelle: wegatech.de
Quelle: effizienzhaus-online.de
Quelle: thermondo.de
Quelle: energieheld.de
Quelle: strom-report.com, verivox.de
Quelle: energieheld.de
Quelle: LichtBlick