Solardachpflicht: Das bedeutet sie für euch
Die Solardachpflicht gilt bereits in vielen Gemeinden und Bundesländern – und ist in weiteren geplant. Wer ein Haus hat oder jetzt eins bauen will, sollte sich informieren. Hier erfahrt ihr, wo die Solardachpflicht bereits gilt, und was damit für euch verbunden ist.
Gilt die Solardachpflicht deutschlandweit?
Nach Plänen der Bundesregierung soll bei allen Neubauten und Dachsanierungen in Deutschland verpflichtend eine PV-Anlage installiert werden – immerhin ist das Ziel, dass bis 2030 in Deutschland 80 Prozent des verbrauchten Stroms aus erneuerbaren Energien stammt. Das Solardach wird demnach künftig für gewerbliche Neubauten zur Pflicht und für private Neubauten zur Regel. Um diese gesetzliche Regelung vorzubereiten und die finanziellen Herausforderungen besonders für private Besitzer*innen von Wohngebäuden abzufedern, werden die finanziellen Belastungen gemindert: Beim Kauf einer PV-Anlage gilt der sogenannte Nullsteuersatz. Wenn ihr außerdem überschüssigen Strom ins öffentliche Netz einspeist, müsst ihr auf die Erträge keine Steuern zahlen. Viele Bundesländer sind bereits aktiv geworden und haben eine Solarpflicht gesetzlich beschlossen. Immer mehr von ihnen weiten die Solarpflicht, die oft zunächst auf öffentliche oder gewerblich genutzte Gebäude oder Parkplätze begrenzt war, auch auf private Wohngebäude aus. LichtBlick unterstützt eine bundesweit einheitliche, gesetzliche Regelung, die für alle Neubauten – öffentlich, gewerblich oder privat – eine Solardachpflicht zwingend vorsieht.
Was bringt die Solardachpflicht?
Bis zum Jahr 2030 sollen in Deutschland 215 GW grüne Energie durch Photovoltaik erzeugt werden. Unser SolarCheck 2024 zeigt, dass die Leistung aller installierten PV-Anlagen im Erhebungszeitraum 2022 bei 90 GW lag – es bleibt also noch genug zu tun, um das Ziel in den nächsten vier Jahren zu erreichen. Untersucht wurden alle Städte in Deutschland, die mehr als 500.000 Einwohner*innen haben. Erfreulich ist, dass der Solar-Faktor im Schnitt von 47,1 Prozent im Vorjahr auf 70 Prozent stieg. Der Solar-Faktor berechnet das Verhältnis der Fläche von neu errichteten Solaranlagen zu den neu gebauten Dachflächen bei Wohn- und Gewerbebauten. Wenn also beispielsweise auf 100 Quadratmetern neuer Dachfläche 50 Quadratmeter Solaranlagen installiert werden, beträgt der Solar-Faktor 50 Prozent. Manche Städte liegen sogar weit über 100 Prozent, weil sie nicht nur auf neuen Gebäuden PV-Anlagen installieren, sondern auch auf vielen Bestandsbauten. Trotzdem tragen PV-Anlagen nur mit einem Anteil von 14 Prozent zur gesamten Stromproduktion bei. Hilfreich wäre eine bundesweit einheitliche Solardachpflicht, die den Ausbau der Photovoltaikanlagen nicht nur auf öffentlichen und gewerblichen Gebäuden, sondern auch auf privaten Wohnhäusern vorantreibt. Mehr dazu im SolarCheck 2024Die Vorteile sind sonnenklar: Photovoltaik- und Solarthermieanlagen produzieren Strom bzw. Wärme ganz ohne CO₂-Ausstoß. Auch Strom- und Heizkosten lassen sich mit einer PV-Anlage auf dem Dach deutlich reduzieren ‑ etwa, wenn ihr eine Solaranlage mit einem Stromspeicher und einer Wärmepumpe kombiniert. Bei den Anschaffungskosten für eine PV-Anlage profitiert ihr zudem von null Prozent Mehrwertsteuer; die Förderung von Solaranlagen auf Bundes- und kommunaler Ebene reduzieren die Kosten zusätzlich. Übrig bleibt eine Investition, die sich durch die Senkung der Stromkosten und die Einspeisevergütung über die Jahre amortisiert. Interessant und besonders rentabel wird es, wenn ihr euch dafür entscheidet, den Überschuss eures selbstproduzierten Stroms selbst auf dem Strommarkt zu verkaufen ‑ zum Beispiel mithilfe des LichtBlick StromWallets. Mit einer Solaranlage werdet ihr von Consumern zum Prosumern, die nicht nur Strom kaufen, sondern auch selbst produzieren und eventuell auch verkaufen. Mehr dazu im Prosumer-Report 2024
Diese Bundesländer bringen die Solardachpflicht voran
Auch wenn es keine bundesweit einheitliche Regelung gibt, haben viele Bundesländer bereits eine Solarpflicht beschlossen. Sie ist je nach Bundesland unterschiedlich ausgestaltet. Hier erfahrt ihr, ob sie in eurem Bundesland gilt, ab wann sie greift und welche Gebäudearten sie umfasst.
Bundesland | Geltungsbereich | Gültig ab |
---|---|---|
Solarpflicht Baden-Württemberg | • neue Nicht-Wohngebäude • Parkplätz ab 35 Stellplätzen • grundlegende Dachsanierung • private, neu gebaute Wohngebäude | Januar 2022 Januar 2022 Januar 2023 Mai 2022 |
Solarpflicht Bayern | • neue Gewerbe- und Industriegebäude • neue Nicht-Wohngebäude • grundlegende Dachsanierung | März 2023 Juli 2023 Januar 2025 |
Solarpflicht Berlin | • Neubauten • grundlegende Dachsanierung | Januar 2023 Januar 2023 |
Solarpflicht Brandenburg | • gewerbliche und öffentliche Neubauten • Parkplätze ab 35 Stellplätzen bei Nicht-Wohngebäuden • grundlegende Dachsanierung bei gewerblichen Gebäuden | Juni 2024 Juni 2024 Juni 2024 |
Solarpflicht Bremen | • grundlegende Dachsanierung • Neubauten | Juli 2024 Juli 2025 |
Solarpflicht Hamburg | • Neubauten • grundlegende Dachsanierung | Januar 2023 Januar 2023 |
Solarpflicht Hessen | • landeseigene Neu- und Bestandsbauten • Parkplätze ab 50 Stellplätzen | November 2022 November 2022 |
Solarpflicht Niedersachsen | • gewerbliche Neubauten (ab 75 m² Dach) • neue Wohngebäude „PV-ready“ • öffentliche Neubauten • neu errichtete Wohngebäude • grundlegende Dachsanierungen | Januar 2023 Januar 2023 Januar 2024 Januar 2025 Januar 2025 |
Solarpflicht Nordrhein-Westfalen | • Parkplätze ab 35 Stellplätzen bei Nicht-Wohngebäuden • Neubauten • grundlegende Dachsanierung (auch bei Wohngebäuden) | Januar 2022 Januar 2025 Januar 2026 |
Solarpflicht Rheinland-Pfalz | • gewerbliche Neubauten (ab 100 m² Dach) • Parkplätze ab 50 Stellplätzen bei gewerblichen Gebäuden • neue Wohngebäude „PV-ready“ • „PV-ready“ bei grundlegender Dachsanierung bei Wohngebäuden | Januar 2023 Januar 2023 Januar 2024 Januar 2024 |
Solarpflicht Schleswig-Holstein | • Neubauten von Nicht-Wohngebäuden • Renovierung von Dächern auf Nicht-Wohngebäuden • offene Parkplätze ab 100 Stellplätzen • von Wohngebäuden • Parkplatzneubauten, -erweiterungen und -sanierungen ab 70 Stellplätzen | Januar 2023 Januar 2023 Januar 2023 Januar 2025 Januar 2025 |
In den folgenden Bundesländern ist (Stand: November 2024) eine Solarpflicht noch nicht etabliert: Sachsen-Anhalt, Thüringen, Mecklenburg-Vorpommern (Klimaschutzgesetz geplant), Saarland („Solarpaket“ in Planung) und Sachsen. Zudem sieht jedes Bundesland Ausnahmenregelungen vor, zum Beispiel, wenn das Dach nach Norden ausgerichtet ist oder wenn im Einzelfall die Installation einer Anlage technisch unmöglich ist. Falls der Kostenaufwand aus anderweitigen Gründen unzumutbar ist, kann eine Befreiung von der Solaranlagenpflicht beantragt werden.
Ihr seid Eigentümer*innen? Das bedeutet die Solardachpflicht für euch
Dort, wo es die Solardachpflicht bereits gibt, galt sie bisher nur für Neubauten. Sie betraf euch also nur dann, wenn ihr ein Haus bauen wolltet. In diesem Fall musstet ihr schon im Bauantrag berücksichtigen, dass eine Solaranlage angedacht ist – und die finale Registrierung im Marktstammdatenregister anschließend bei der Baubehörde anmelden.
In manchen Bundesländern wird ab 2025 oder 2026 auch für grundlegende Dacherneuerungen bei bereits existierenden Wohngebäuden eine PV-Anlage Pflicht (siehe auch die Tabelle weiter oben). Wer in Rheinland-Pfalz lebt, muss das neue Dach zumindest „PV-ready“ bauen, was bedeutet, dass eine Solaranlage nachträglich ohne Probleme installiert werden kann. Weitere Bundesländer werden bei der Solarpflicht nachziehen.
Als Hausbesitzer*innen könnt ihr euch deshalb überlegen, ob es nicht sinnvoll ist, bei einer geplanten Dachsanierung schon jetzt eine PV-Anlage zu installieren, selbst wenn das in eurem Bundesland bisher noch nicht verpflichtend ist.
Klar, eine PV-Anlage erhöht zunächst einmal die Baukosten. Daher solltet ihr für eure Solaranlage Förderungen nutzen, zum Beispiel die zinsgünstigen Kredite der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW). Bei guter Planung amortisiert sich die Anlage schon nach wenigen Jahren.
Mit einer guten Planung beugt ihr zudem hohen Zusatzkosten vor. Dabei gibt es einiges zu berücksichtigen: euren Stromverbrauch, örtliche Gegebenheiten, bauliche Voraussetzungen, Nutzungsverhalten und vieles mehr. Mit LichtBlick habt ihr einen erfahrenen und zuverlässigen Partner an eurer Seite – auch dann, wenn ihr generell eure Stromkosten senken und CO₂ einsparen wollt.
Solarpflicht bei Bestandsgebäuden – mit Ausnahmen
Die neuen Regelungen der Bundesländer gelten unabhängig davon, wie alt ein Gebäude ist. Wenn in eurem Bundesland also eine Solardachpflicht bei einer Dachsanierung vorgesehen ist, dann betrifft das beispielsweise auch einen Altbau. Allerdings gibt es Ausnahmen von der Solarpflicht, zum Beispiel dann, wenn die Installation aus technischen Gründen nicht möglich ist. Bei einem Bestandsgebäude kann also die Solarpflicht entfallen, wenn etwa die Statik des Dachs die Installation nicht zulässt. Oft sind auch Häuser mit einer Dachfläche von unter 50 Quadratmetern von der Solardachpflicht befreit. Wenn das Dach nach Norden weist, entfällt die Solarpflicht unter Umständen ebenfalls.
Unterm Strich gilt trotzdem: Steht ohnehin eine Dachsanierung an, lohnt sich die Installation einer Solaranlage besonders. Schließlich kann beides in einem Rutsch erledigt werden und auch das Baugerüst braucht ihr nur einmal zu organisieren.
Für euch gilt die Solardachpflicht? Kein Problem
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