Stromzähler für die Wärmepumpe: Technologien im Überblick
Ein separater Stromzähler für die Wärmepumpe ist in vielen Fällen sinnvoll und unter bestimmten Umständen sogar notwendig. Hier erfahrt ihr, welche Gründe dafür sprechen, und findet ausführliche Informationen über geeignete Stromzähler für eure Wärmepumpe.

- Warum ein zweiter Stromzähler für die Wärmepumpe?
- Welche Stromzähler kommen für die Wärmepumpe infrage?
- Abbildung verschiedener Stromtarife am Stromzähler der Wärmepumpe
- Was kostet ein extra Stromzähler für die Wärmepumpe?
- Neue Wärmepumpe: Ist ein zweiter Zähler Pflicht?
- Fazit: Zweiter Zähler garantiert günstigen Strom für die Wärmepumpe
Warum ein zweiter Stromzähler für die Wärmepumpe?
Technisch ist es problemlos möglich, den Strom für den Betrieb einer Wärmepumpe und den Hausstrom über einen Zähler laufen zu lassen. Wollt ihr jedoch staatliche Fördermittel oder vergünstigte Stromtarife in Anspruch nehmen, ist für die Wärmepumpe ein zweiter Zähler Pflicht. Das liegt unter anderem daran, dass mit dem zweiten Zähler – heute meist einem Smart Meter – die Effizienz der Anlage (ausgedrückt durch die sogenannte Jahresarbeitszahl) berechnet wird – ein entscheidendes Kriterium für die staatliche Wärmepumpen-Förderung durch die KfW.
Außerdem muss seit 2024 die Stromversorgung neu eingebauter netzdienlich steuerbarer Anlagen, zu denen auch Wärmepumpen zählen, zur Stabilisierung des Stromnetzes gedrosselt werden können.¹ Das funktioniert über eine Steuerbox und einen Smart Meter, der für eure Wärmepumpe als separater Zähler fungiert. Mit einem Smart Meter könnt ihr dann auch spezielle Wärmepumpenstromtarife mit reduzierten Netzentgelten und Abgaben wählen. Diese sind deutlich günstiger als der normale Haushaltstrom.
Was zunächst nach mehr Aufwand und höheren Kosten klingt, bringt euch also die Chance auf attraktive Förderzuschüsse und langfristig günstige Strompreise.
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Zum WärmepumpenstromtarifWelche Stromzähler kommen für die Wärmepumpe infrage?
Brauchtet ihr einen extra Zähler für eure Wärmepumpe, standen euch bisher verschiedene Varianten zur Wahl. Die Technologie für Stromzähler hat sich in den letzten Jahren erheblich weiterentwickelt und bietet immer mehr Möglichkeiten, im Haushalt Strom zu sparen. Analoge Stromzähler werden der Vollständigkeit halber mitgenannt, spielen aber beim Einbau neuer Wärmepumpen keine Rolle mehr.
Ab 2025 ist beim Einbau einer Wärmepumpe ein Smart Meter, also ein digitaler Stromzähler mit Kommunikationsmodul (Smart-Meter-Gateway) ab einem Verbrauch von 6000 kWh, verpflichtend. Habt ihr eine ältere Wärmepumpe mit einem digitalen Stromzähler ohne Kommunikationsfunktion, kann bzw. muss das Smart-Meter-Gateway nachgerüstet werden, um die Voraussetzungen für steuerbare Anlagen zu erfüllen. Geht am besten selbst auf euren Messstellenbetreiber (MSB) zu und meldet ihm, dass ihr einen Smart Meter benötigt. Bei einem Verbrauch ab 6.000 kWh meldet sich der MSB irgendwann selbst bei euch.
In der Tabelle seht ihr, welche Stromzähler derzeit in Deutschland noch in Betrieb sind und was sie leisten können.
Art des Stromzählers | Funktion |
---|---|
Analoge Stromzähler (Ferraris-Zähler) | Diese Zähler funktionieren mechanisch und zeigen den gesamten Stromverbrauch des Anschlusses mithilfe einer Drehscheibe an. Die Technologie entspricht längst nicht mehr dem aktuellen Stand und ist vergleichsweise ungenau. In Deutschland müssen alle analogen Zähler bis spätestens 2032 ausgetauscht und durch digitale Zähler ersetzt werden. |
Digitale Stromzähler (Moderne Messeinrichtung) | Der Stromverbrauch wird digital erfasst und auf einem Display angezeigt. Eine Datenverbindung ist nicht vorhanden, deshalb müsst ihr diese Stromzähler weiterhin selber ablesen und den Zählerstand einmal im Jahr an den Stromanbieter übermitteln. Es ist aber meistens auch möglich, ein Kommunikationsmodul (Smart-Meter-Gateway) nachzurüsten und digitale Stromzähler zum Smart Meter zu machen. |
Intelligente Messeinrichtungen (Smart Meter) | Smart Meter übermitteln die Daten an den Stromanbieter und den Messstellenbetreiber. Damit entfällt für euch das manuelle Ablesen und Übermitteln der Daten. Außerdem kann der Netzbetreiber durch die Steuerbox die Wärmepumpe drosseln, wenn eine Netzüberlastung droht. Mit dem Gerät profitiert ihr nicht zuletzt auch von dynamischen Stromtarifen. |
Abbildung verschiedener Stromtarife am Stromzähler der Wärmepumpe
In Zeiten großer Nachfrage (üblicherweise von 6 bis 22 Uhr) ist der Strom teurer als in der Nacht. Mit dynamischen Stromtarifen könnt ihr euren Stromverbrauch in Zeiträume mit niedrigen Preisen verschieben und damit Geld sparen – etwa, indem ihr euren Stromspeicher nachts laden lasst.
Wahrscheinlich sind manche alte Wärmepumpen-Anlagen noch mit analogen Stromzählern für die Wärmepumpe kombiniert. Die gibt es in zwei Ausführungen:
Eintarifzähler: Der gesamte Stromverbrauch wird gemessen und zu einem einheitlichen Strompreis abgerechnet. Die Bezugszeit wird nicht berücksichtigt.
Zwei- bzw. Doppeltarifzähler: Die Stromzähler sind mit zwei Zählwerken und Anzeigen ausgestattet, die den Verbrauch zeitabhängig messen. Beide Zählerstände werden an den Stromanbieter übermittelt und je nach Tageszeit mit unterschiedlichen Preisen abgerechnet.
Bei Smart Metern entfällt die getrennte Anzeige der Zweitarifzähler, da sie den Stromverbrauch ohnehin detailliert zum jeweiligen Strompreis aufzeichnen. So werden variable Stromtarife möglich, bei denen die Preise nicht mehr von festgelegten Zeiten, sondern von den tagesaktuellen Strommarktpreisen abhängen.
Für euch bietet es sich also an, für den Haushalt den alten Ferraris-Zähler bzw. seinen digitalen Nachfolger zu verwenden (solange euer Stromverbrauch unter 6.000 Kilowattstunden pro Jahr liegt) und den Smart Meter als zweiten Zähler für die Wärmepumpe zu nutzen. Mit dem Smart Meter für die Wärmepumpe werden nun auch dynamische Stromtarife für euch interessant.
Was kostet ein extra Stromzähler für die Wärmepumpe?
Die Kosten für einen Stromzähler setzen sich generell aus einmaligen Installationskosten und einer Jahresgebühr zusammen. Laut § 35 Messstellenbetriebsgesetz (MsbG)² sollten die Einbaukosten für intelligente Messsysteme maximal 100 Euro betragen. Höhere Beträge sind unter bestimmten Voraussetzungen möglich, müssen aber vom Messstellenbetreiber begründet werden.³
Bei der in jedem Jahr fälligen Betriebsgebühr gibt es jedoch Unterschiede. Für digitale Stromzähler (moderne Messeinrichtungen) ist sie auf 25 Euro pro Jahr gedeckelt. Die jährlichen Kosten für ein intelligentes Messsystem (Smart Meter) hängen hingegen vom Jahresverbrauch ab und können zwischen 40 und 140 Euro liegen. Diese verbrauchsabhängige Preisgestaltung greift jedoch nur, wenn es sich um einen Pflichteinbau handelt. Entscheidet ihr euch für den vorzeitigen Einbau eines Smart Meters durch einen werblichen Messtellenbetreiber, sind die Kosten auf 30 Euro pro Jahr festgesetzt, sofern euer Verbrauch unter 6.000 Kilowattstunden pro Jahr liegt. Bei einem höheren Verbrauch kann die Betriebsgebühr auch wesentlich teurer sein.
Für eine steuerbare Wärmepumpe werden jedoch pauschal maximal 50 Euro pro Jahr fällig. Es ist nicht ausgeschlossen, dass sich diese Zahlen zukünftig ändern, deshalb informiert ihr euch am besten direkt bei der Bundesnetzagentur über die aktuellen Kosten für Messeinrichtungen.⁴
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Zum SolarpaketNeue Wärmepumpe: Ist ein zweiter Zähler Pflicht?
Durch die Neuerungen in der Gesetzgebung ergibt sich bei der Teilnahme am §14a für Wärmepumpen, dass ein zweiter Zähler tatsächlich quasi zur Pflicht wird, denn ihr benötigt einen Zähler für den Hausstrom und einen Smart Meter für die Wärmepumpe. Das ergibt sich aus der Überarbeitung von § 14 des Energiewirtschaftsgesetzes (EnWG), die besagt, dass Wärmepumpen, die nach dem 1. Januar 2024 in Betrieb genommen werden, netzdienlich steuerbar sein müssen, was durch den Smart Meter und eine zusätzliche Steuerbox gelingt. Mithilfe der Steuerbox können Netzbetreiber die Stromversorgung der Wärmepumpen drosseln, um Netzüberlastungen zu vermeiden. Im Gegenzug wird das Netzentgelt deutlich reduziert.
Nach §14a EnWG könnt ihr als Kunde*innen, die eine steuerbare Verbrauchseinrichtung wie eine Wärmepumpe betreiben, zwischen drei Modellen einer Netzentgeltreduzierung zu wählen:
Modul 1: Pauschale Reduzierung, auch für Anlagen ohne separaten Zähler
Hier erhaltet ihr jährlich eine Pauschale von 110 bis 190 Euro (abhängig vom Netzbetreiber) auf das Netzentgelt. Die Zahlung wird euch unabhängig vom eigentlichen Stromverbrauch gutgeschrieben. Allerdings darf die pauschale Reduzierung nicht die Gesamtkosten der Netzentgelte überschreiten. Dieses Modul gilt, wenn noch kein separater Stromzähler für eure Wärmepumpe vorhanden ist.

Modul 2: Verbrauchsabhängige Reduzierung für Wärmepumpen mit separatem Zähler
Für einen eigenen Zähler für die Wärmepumpe entfällt der Grundpreis für die Netzentgelte vollständig, während die verbrauchsabhängigen Netzentgelte um 60 Prozent reduziert werden. Deshalb lohnt sich dieses Modul vor allem für Anlagen mit hohem Verbrauch.Modul 3: Zeitvariables Netzentgelt
Nutzt ihr bisher Modul 1, könnt ihr euch seit April 2025 zusätzlich für ein zeitvariables Netzentgelt entscheiden. Hierbei werden vom Netzbetreiber für den Tagesverlauf verschiedene Netzentgeltstufen festgelegt. Als Verbraucher*innen könnt ihr eure Stromnutzung dann entsprechend anpassen und zusätzlich Kosten sparen. Für dieses Modul ist jedoch ein separater Smart Meter notwendig. Das heißt: Prinzipiell könnt ihr euch je nach technischer Ausstattung frei zwischen den Modulen 1 und 2 entscheiden; das Modul 3 könnt ihr allerdings nicht alleine, sondern nur in Kombination mit Modul 1 wählen.
Fazit: Zweiter Zähler garantiert günstigen Strom für die Wärmepumpe
Durch einen extra Stromzähler für die Wärmepumpe genießt ihr finanzielle Vorteile, die ihr euch nicht entgehen lassen solltet. Mit einem Smart Meter für die Wärmepumpe profitiert ihr von dynamischen Strompreismodellen und Entgeltreduzierungen – und das auch bei älteren und kleineren Wärmepumpen, auf die die neuen Richtlinien nicht zutreffen.