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Stromgestehungskosten Photovoltaik: So viel kostet Solarstrom

Stromgestehungskosten zeigen, wie wirtschaftlich eine Anlage zur Stromerzeugung ist. Eine der günstigsten Methoden, um Strom zu produzieren, ist die Photovoltaik. Was Solarstrom derzeit kostet und welche Bedeutung die Stromgestehungskosten für die Energiewende haben, lest ihr in diesem Beitrag.


Solarpark von oben

Stromgestehungskosten Photovoltaik: das Wichtigste in Kürze

Photovoltaikanlagen sind eine sehr kosteneffiziente Möglichkeit, um Strom zu erzeugen. Das spiegelt sich in den Stromgestehungskosten wider: 

Was sind Stromgestehungskosten?

Stromgestehungskosten, auf englisch „Levelized Cost of Electricity“ (LCOE), sind die durchschnittlichen Kosten, die bei der Erzeugung einer Kilowattstunde (kWh) elektrischer Energie anfallen. Sie berücksichtigen alle Ausgaben über die gesamte Lebenszeit einer Energieerzeugungsanlage – von den Investitionskosten über die Betriebs- und Wartungskosten bis hin zu den Kosten für Abbau und Entsorgung.  

Stromgestehungskosten können sehr unterschiedlich ausfallen – je nachdem, welche Energiequelle und Technologie zum Einsatz kommt. Sie sind damit ein wichtiges Instrument zur Beurteilung der Wirtschaftlichkeit und Wettbewerbsfähigkeit einer Anlage. Für Betreiber*innen einer Photovoltaikanlage sind die Stromgestehungskosten vor allem im Hinblick auf den Eigenverbrauch interessant. Sie liefern eine gute Vergleichsbasis gegenüber dem Strombezug aus dem Netz und zeigen, ob es sich lohnt, den selbst erzeugten Solarstrom auch selbst zu verbrauchen.

Tipp:

Was Netzstrom derzeit kostet, und wie sich der Strompreis genau zusammensetzt, erfahrt ihr in einem separaten Beitrag.
Solaranlage auf einem Hausdach

Was sind Stromgestehungskosten bei Photovoltaik?

Die Stromgestehungskosten Photovoltaik (PV) geben an, wie viel eine erzeugte Kilowattstunde Solarstrom kostet. Sie variieren je nach Anlagengröße, Standort und Technologie. Dazu aber später mehr. Um die Stromgestehungskosten einer PV-Anlage zu berechnen, müsst ihr zunächst alle Kosten, die während der geplanten Laufzeit entstehen, zusammenrechnen. Danach teilt ihr den Wert durch den zu erwartenden Stromertrag über die Laufzeit.
  • Die Formel lautet:

    Stromgestehungskosten in €/kWh = Summe der Gesamtkosten / Summe des erzeugten Stroms über die gesamte Laufzeit

Folgende Faktoren beeinflussen die Stromgestehungskosten einer PV-Anlage:

Entwicklung der Stromgestehungskosten PV

Die Stromgestehungskosten für PV- Anlagen sind in den letzten Jahren kontinuierlich gesunken. Dazu haben verschiedene Faktoren beigetragen: 

JahrStromgestehungskosten PV in ct/kWh²
2010 15,0 – 34,0
201210,7 – 20,3
20137,8 – 14,2
20183,71 – 11,54
20213,12 – 11,01
20244,1 – 14,4

Zur Erklärung: Das untere Limit ergibt sich aus niedrigen Anschaffungskosten und einer hohen Globalstrahlung. Der Höchstwert kommt dagegen durch hohe Preise und eine niedrige Globalstrahlung zustande. Dass die Werte 2024 wieder leicht gestiegen sind, liegt zum einen an der hohen Inflation der vergangenen Jahre. Zum anderen führte aber auch die hohe Nachfrage zu Lieferengpässen und deshalb zu Preisspitzen bei den Kosten für Solaranlagen. Inzwischen (Stand Juli 2025) sind die Preise für Solaranlagen aber wieder deutlich gesunken.

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Aktuelle Stromgestehungskosten Photovoltaik 2025

Ihr fragt euch, wie viel Solarstrom aktuell kostet? Die folgende Tabelle zeigt die Stromgestehungskosten für verschiedene Anlagentypen und Standorte:²

AnlagentypStromgestehungskosten in ct/kWh
kleine Dachanlagen unter 30 kWp6,3 – 14,4
große Dachanlagen über 30 kWp5,7 – 12,0
Freiflächenanlagen über 1 MWp4,1 – 6,9

Beispielrechnung Stromgestehungskosten

Als Familie möchtet ihr eure Stromkosten senken und der Umwelt Gutes tun. Deshalb entscheidet ihr euch für eine PV-Anlage auf dem Dach eures Einfamilienhauses in Norddeutschland: 

Das spart und verdient ihr mit eurer PV-Anlage:³

PostenKennzahl
Investitionskosten20.500 €
Betriebsdauer30 Jahre
Finanzierungskosten0 €
Erwartete Austauschkosten in der Betriebsdauer5.000 € Bedingung: Für Speicher & Wechselrichter 
Erwartete Stromerzeugung10.013 kWh (im ersten Jahr)
Erzeugung in der Betriebsdauer284.095 kWh  (Garantiebedingungen SolarWatt) 
Erwartete Einspeisung6.164 kWh
Einspeisung in 20 Jahren118.630 kWh (20 Jahre EEG-Zeitraum)
Einspeisevergütung pro kWh7,94 ct / kWh
Einspeisevergütung gesamt9419,22 €
Versicherungskosten pro Jahr35 €
Versicherungskosten in der Betriebsdauer1.050 €
Wartungskosten pro Jahr100 €
Wartungskosten in der Betriebsdauer3.000 €
Beispielrechnung Stromentstehungskosten

Preisentwicklung Photovoltaik – Rückblick & Prognose

Wie oben bereits erwähnt, sind die Anschaffungskosten für PV-Anlagen seit der Markteinführung deutlich gefallen. Das hängt eng mit den gesunkenen Preisen von Solarmodulen zusammen.  Beispielhaft seht ihr in der Grafik die Preisentwicklung pro Watt-Peak und pro Kilowatt-Peak für eine 8-kWp-Solaranlage ohne Speicher, in der Standardmodule mit einem Wirkungsgrad von um die 22 Prozent verbaut sind:

Grafik Preisentwicklung PV-Anlage

Die Grafik zeigt deutlich den Preisverfall von Solarmodulen. Kostete ein Watt-Peak 2010 noch etwa 91 Cent, zahlt man derzeit nur noch 11 Cent bei einem Standard-Modul. Das ist ein Rückgang von fast 90 Prozent.  

Die Preisentwicklung wird von verschiedenen Faktoren beeinflusst, beispielsweise vom Ausbau der Produktionskapazitäten oder auch von staatlichen Eingriffen wie Subventionen, Förderungen, Zöllen oder Importbeschränkungen. Eine bedeutende Rolle spielt zudem der technologische Fortschritt: Verbesserte Fertigungstechnologien und neue Materialien führen dazu, dass Solarmodule immer höhere Wirkungsgrade und Stromerträge erreichen.  

Ein Beispiel hierfür sind bifaziale Module, die sowohl die Sonneneinstrahlung auf der Vorderseite als auch das reflektierte Licht auf der Rückseite zur Stromproduktion nutzen können. Auf diese Weise lässt sich der Stromertrag um bis zu 15 Prozentsteigern. KI-optimierte Programme helfen dabei, den Eigenverbrauchsanteil zu erhöhen. 

Derzeit gehen die Preise wieder leicht nach oben.⁶ Die Preissteigerungen sind vor allem bei hocheffizienten Modulen zu beobachten, da es im Mainstream-Bereich kaum noch Angebote gibt. Grund dafür ist die gestiegene Inlandsnachfrage in China⁶ durch die geänderte Solarförderung. Aber auch Lieferengpässe und steigende Rohstoffkosten, beispielsweise für Halbleiter, machen sich im Preis bemerkbar.

Unsere Experten-Prognose zur Preisentwicklung von Photovoltaik in 2025

"Die stete Talfahrt der Solarpreise aus den letzten Jahren scheint im Jahr 2025 zu enden. Dennoch ist für 2025 kein Anstieg der Marktpreise in Sicht. Zwar steigen die Preise für Solarmodule leicht, ebenso wie die für Solaranlagen nicht unerheblichen Lohnkosten für die Installation, doch die Angebote am Markt halten sich auf einem gleichbleibend niedrigen Niveau. Ausgeglichen werden die steigenden Preise durch einen weiterhin anhaltenden Preisverfall im Bereich der Speicher. Ein Grund, mit dem Kauf einer Solaranlage zu warten, ist dies jedoch nicht. Dank regionaler und überregionaler Förderungen sowie dem neuen Solarspitzengesetz ist die Investition in zu den aktuellen Marktpreisen auf jeden Fall wirtschaftlich. Und natürlich auch in jedem Fall ein starker Beitrag zum Klimaschutz." - Felix Zündorf

Stromgestehungskosten und ihre Bedeutung für die Energiewende

Die Stromgestehungskosten sind nicht nur für Investoren und Anlagenbetreibende interessant, sondern auch für die Energiepolitik. Sie zeigen, welcher Energieträger im Vergleich zu anderen langfristig sinnvoll ist. Niedrige Stromgestehungskosten sprechen für einen Ausbau, hohe Kosten dagegen. 

Photovoltaikanlagen produzieren heute deutlich günstiger Strom als Kohle-, Gas- und Kernkraftwerke. Am wirtschaftlichsten sind dabei große Freiflächenanlagen, aber auch kleinere Dachanlagen arbeiten sehr kosteneffizient. Zudem liefern sie – im Gegensatz zu allen anderen Anlagen – den Strom direkt zu den Gestehungskosten ins Haus. 

Stromgestehungskosten für verschiedene Energieträger im Vergleich:² 

EnergieträgerStromgestehungskosten in ct/kWh
Photovoltaik4,1–14,1
Wind Onshore4,3–9,2
Wind Offshore5,5–10,3
feste Biomasse11,5–23,5
Biogas20,2–32,5
Kernkraft13,6–49,0
Braunkohle15,1–25,7
Steinkohle17,3–29,3
Gasturbinenkraftwerke15,4–32,6

Die aktuellen Ausbauzahlen zeigen, dass Photovoltaik eine entscheidende Rolle im zukünftigen Strommix spielen wird. Ein Grund dafür ist, dass die Stromproduktion näher an die Privathaushalte heranrückt. Statt einem zentralen Kraftwerk wird es viele kleine Stromerzeuger geben, sogenannte Prosumer, die Strom nicht nur produzieren, sondern diesen auch gleich wieder konsumieren. Im Vordergrund steht dabei der Eigenverbrauch des Solarstroms: Wenn ihr möglichst viel eures selbst erzeugten Stroms auch selbst verbraucht, senkt ihr nicht nur eure Stromkosten, sondern entlastet auch das Stromnetz. 

Der Eigenverbrauch ist ein wichtiger Punkt für das Energiesystem der Zukunft, denn an sonnigen Tagen kommt es bereits heute zu einer Überproduktion von Solarstrom, was die Netzstabilität gefährden kann. Im schlimmsten Fall müssen PV-Anlagen vorsorglich durch den Netzbetreiber abgeregelt werden – der Solarstrom bleibt dann ungenutzt. Umgehen lässt sich das durch die Integration von Stromspeichern sowie durch Lastverschiebung. Heißt konkret: Produziert die PV-Anlage viel Strom, dann wird die Energie entweder im heimischen Batteriespeicher zwischengespeichert oder für Geräte, die in ihrem Stromverbrauch zeitlich flexibel sind, genutzt. Dazu gehören beispielsweise die Wallbox zum Laden des E-Autos oder auch die Wärmepumpe. 

Dynamische Stromtarife, auf welche die Solaranlage durch ein Energie-Mangementsystem (EnMS) intelligent reagieren kann, sorgen durch finanzielle Anreize für eine bessere Netzauslastung. In Phasen von Stromüberschuss sinken die Preise am Netz. Diese Niedrigpreisphasen nutzt das EnMS aus, um den günstigen Strom für die spätere Verwendung im Speicher zu sichern. So wird das Netz entlastet und der Haushalt mit günstigen Strompreisen belohnt.  

Fazit: Sinkende Stromgestehungskosten fördern die Energiewende

Die Photovoltaik bleibt eine der günstigsten Methoden, um Strom zu erzeugen. Die niedrigen Stromgestehungskosten machen sie in Kombination mit ihrer Nachhaltigkeit zu einer Schlüsseltechnologie für die Energiewende. Expert*innen gehen davon aus, dass Strom aus erneuerbaren Energien auch auf lange Sicht eine der günstigsten Stromquellen sein wird. Strom aus fossilen Energiequellen wird dagegen immer teurer. 

Wirtschaftlich sinnvoll sind PV-Anlagen schon heute. Je früher ihr euren eigenen Solarstrom produziert, desto schneller werdet ihr unabhängiger vom Stromnetz und umso mehr könnt ihr unterm Strich sparen.

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