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Solaranlage auf dem Flachdach: Neigungswinkel, Voraussetzungen & Installation

Ein Flachdach bietet ideale Voraussetzungen für eine Solaranlage. Während die Ausrichtung bei einem Schrägdach fest vorgegeben ist, könnt ihr die Solarmodule auf einem flachen Dach flexibel positionieren und so selbst den optimalen Neigungswinkel wählen. Hier erfahrt ihr alles Wichtige über Flachdach-Solaranlagen: von den technischen Grundlagen der PV-Aufständerung über die Kosten bis hin zu den Voraussetzungen.


Flachdach mit Solaranlage

Das Wichtigste in Kürze

Eine Solaranlage auf dem Flachdach bietet euch maximale Flexibilität bei der Ausrichtung und Installation. Im Gegensatz zu Schrägdächern könnt ihr die Module eurer Flachdach-PV-Anlage durch spezielle Aufständerungen im idealen Neigungswinkel positionieren. Besonders effizient ist eine Ost-West-Ausrichtung, da sie eine gleichmäßigere Energieproduktion über den gesamten Tag ermöglicht. Zwar liegen die Gesamterträge in der Regel etwas unter denen einer reinen Südausrichtung, dafür verteilt sich der erzeugte Strom besser über den Tag und kann so häufiger selbst verbraucht werden. Moderne PV-Montagesysteme für Flachdächer funktionieren in den meisten Fällen ohne Dachdurchdringung, sodass die Bausubstanz geschont wird. Für eine typische PV-Anlage mit 10 kWp Leistung für ein Einfamilienhaus müsst ihr mit Kosten zwischen 15.000 und 21.000 Euro¹ rechnen – damit sind Flachdach-Anlagen genauso wirtschaftlich wie Lösungen für Schrägdächer.

Wie sinnvoll ist eine Solaranlage für das Flachdach?

Flachdächer sind für Photovoltaikanlagen besonders gut geeignet. Der große Vorteil liegt in der flexiblen Gestaltung: Ihr könnt die Module unabhängig von der Dachneigung optimal zur Sonne ausrichten. Dafür kommen spezielle Systeme zur Aufständerung der PV-Anlage zum Einsatz, um den idealen Neigungswinkel zu erreichen. Diese Flexibilität kann sogar zu höheren Erträgen führen als bei unveränderbaren Schrägdächern. 

Zudem ermöglicht die Flachdach-Solaranlage durch die ebene Fläche eine gleichmäßige Verteilung der Module und eine effiziente Nutzung der verfügbaren Dachfläche. Wartungsarbeiten und Reinigung gestalten sich ebenfalls unkomplizierter, da die Module gut zugänglich sind. 

Ein weiterer Pluspunkt: Die PV-Aufständerung auf Flachdächern kann meist ohne Eingriff in die Dachhaut erfolgen. Das schont die Bausubstanz und reduziert das Risiko von Undichtigkeiten. Moderne Ballastierungssysteme sorgen für sicheren Halt auch bei starkem Wind.

Neigungswinkel: So sollte eine Solaranlage auf dem Flachdach befestigt werden

Der optimale Neigungswinkel für Solarmodule in Deutschland liegt zwischen 30 und 35 Grad bei Südausrichtung. Da Flachdächer naturgemäß keine oder nur eine minimale Neigung aufweisen, wird eine Aufständerung für die PV-Anlage installiert. Sie hebt die Module in den idealen Winkel zur Sonne. Damit eure Solaranlage möglichst viel Ertrag liefert, ist zudem die ideale PV-Ausrichtung entscheidend, von der auch der jeweilige Neigungswinkel abhängt.

Illustration Solaranlage auf einem Flachdach Neigungswinkel 11-15 %

Ost-West-Ausrichtung

Bei der Ost-West-Ausrichtung werden die Module mit einem flacheren Neigungswinkel von etwa 10 bis 15 Grad aufgestellt. Diese geringe Neigung ermöglicht es, die Modulreihen dichter zu positionieren, ohne dass sich die Module gegenseitig verschatten. Der flachere Winkel kompensiert die nicht ganz optimale Himmelsrichtung, sorgt aber für eine gleichmäßige Energieproduktion über den Tag. Besonders praktisch: Ihr produziert sowohl morgens als auch abends Strom, wenn der Eigenverbrauch typischerweise hoch ist.

Illustration Solaranlage auf einem Flachdach Neigungswinkel 35 %

Südausrichtung

Für die klassische Südausrichtung wird ein optimaler Neigungswinkel von 30 bis 35 Grad verwendet. Diese steilere Aufstellung maximiert den Energieertrag zur Mittagszeit, erfordert jedoch auch größere Reihenabstände, um Verschattungen zu vermeiden. Dadurch wird weniger Dachfläche genutzt als bei der Ost-West-Variante. Die hohen Spitzenerträge um die Mittagszeit, wenn die Sonne am höchsten steht, sind besonders dann vorteilhaft, wenn für euch der maximale jährliche Energieertrag im Vordergrund steht – etwa, wenn ihr möglichst viel Strom ins Netz einspeisen wollt.

Die ideale Ausrichtung für Photovoltaik auf Flachdächern

Die Ost-West-Ausrichtung hat sich als optimale Lösung für Flachdach-Solaranlagen etabliert. Dabei werden die Module in sich abwechselnden Reihen aufgestellt: Eine Reihe zeigt nach Osten, die andere nach Westen. Diese Anordnung bietet mehrere Vorteile: 

Bei der Südausrichtung erzielt ihr vor allem zur Mittagszeit hohe Erträge. Das ist besonders in den Wintermonaten praktisch, wenn die Sonne morgens im Osten und abends im Westen recht tiefsteht. Ein Nachteil sind die größeren Abstände zwischen den Modulreihen, wodurch bei gleicher Fläche weniger Module installiert werden können als bei einer Ost-West-Ausrichtung. Konkret bedeutet das: Auf 100 Quadratmeter Dachfläche passen bei einer Ost-West-Ausrichtung etwa 40 Prozent mehr Module als bei einer Südausrichtung.²

Gut zu wissen:

Auf Schrägdächern hängt die beste Ausrichtung eurer Solarmodule von der vorhandenen Dachneigung und dem Energiebedarf eures Haushalts ab: Die Südausrichtung liefert zwar hohe Erträge zur Mittagszeit. Doch besonders bei hohem Eigenverbrauch morgens und abends kann die Ost-West-Ausrichtungen auch auf Schrägdächern wirtschaftlich sinnvoller sein.

So funktioniert die Installation einer PV-Anlage auf dem Flachdach

Die Installation einer Solaranlage auf dem Flachdach erfolgt über spezielle Aufständerungssysteme. Diese gibt es in verschiedenen Ausführungen: 

Aufständerungen ohne Dachdurchdringung 

Die meisten modernen PV-Halterungen fürs Flachdach arbeiten mit Ballastierung. Dabei werden die Modulträger durch Gewichte (meist Betonplatten oder Kies) beschwert und stehen ohne Verschraubung auf dem Dach. Diese Methode schont die Dachhaut vollständig und ist besonders bei gedämmten Flachdächern die erste Wahl.  

Wie hoch das Gewicht für die Ballastierung sein muss, hängt von den örtlichen Gegebenheiten ab. In windstarken Gebieten oder wenn im Winter hohe Schneelasten auf dem Dach zu erwarten sind, ist ein höheres Gewicht erforderlich, damit die Module nicht kippen oder verrutschen. Gleiches gilt für besonders hohe Gebäude oder wenn die Module besonders steil aufgestellt sind und somit stärker gegen den Wind stabilisiert werden müssen. 

Aufständerungen mit Dachdurchdringung 

In bestimmten Fällen, etwa bei sehr windexponierten Standorten oder speziellen statischen Anforderungen, ist es notwendig, die PV-Anlage mechanisch zu befestigen. Dazu werden die Aufständerungen punktuell mit dem Dach verschraubt. Professionelle Abdichtungsmaßnahmen sorgen für dauerhafte Dichtigkeit. 

Unterkonstruktion einer Solaranlage auf einem Flachdach

Experteneinschätzung: Warum Flachdächer perfekt für eine Solaranlage sind

Die Praxis bestätigt die theoretischen Vorteile: In der täglichen Beratung und Installation zeigt sich, dass Flachdächer in manchen Fällen bessere Voraussetzungen für PV-Anlagen bieten als Schrägdächer. Felix Zündorf, LichtBlick-Spezialist für Solartechnik, bringt es auf den Punkt: „Flachdächer sind ideal für PV, da sich Module sicher, flexibel und auch ohne Eingriff in die Dachhaut installieren lassen.“ 

Diese Flexibilität zeigt sich besonders bei der Wartung und späteren Anpassungen: Sollten einzelne Module getauscht oder die Anlage erweitert werden müssen, ist dies auf Flachdächern deutlich einfacher zu realisieren. Auch die Reinigung der Module gestaltet sich unkomplizierter, da keine steilen Dachflächen zu bewältigen sind.

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Vor- und Nachteile einer Flachdach-Solaranlage

Bevor ihr euch für eine PV-Anlage für euer Flachdach entscheidet, solltet ihr alle Aspekte gut abwägen. Hier sind die wichtigsten Vor- und Nachteile im Überblick:

Vorteile:

  • Flexible Ausrichtung und optimaler Neigungswinkel möglich 
  • Einfachere Installation und Wartung 
  • Meist keine Dachdurchdringung notwendig 
  • Gleichmäßigere Energieproduktion bei Ost-West-Ausrichtung 
  • Gute Zugänglichkeit für Reinigung und Service 
  • Weniger Einschränkungen durch Dachform 
  • Manchmal höhere Gesamterträge als bei Schrägdächern möglich

Nachteile:

  • Höherer Platzbedarf durch Reihenabstände
  • Zusätzliche Ballastierung erforderlich (ca. 30 bis 40 kg pro Quadratmeter) 
  • Regelmäßige Reinigung notwendiger als bei Schrägdächern, weil deren geringere Neigung dazu führt, dass sich Schmutz leichter auf den Modulen festsetzt und nicht so effektiv durch Regen oder Schnee abgewaschen wird. 
  • Etwas höhere Anschaffungskosten durch Aufständerungssystem 

Wie viel kostet eine Solaranlage auf dem Flachdach?

Die Kosten für eine Flachdach-PV-Anlage sind grundsätzlich genauso hoch wie bei Schrägdach-Anlagen. Für ein typisches Einfamilienhaus könnt ihr mit Investitionskosten zwischen 15.000 und 21.000 Euro¹ rechnen. Für eine Anlage mit Stromspeicher kommen pro kWh Speicherkapazität noch einmal 250 bis 450 Euro hinzu.³ Die Investition amortisiert sich meist innerhalb von 10 bis 15 Jahren.

Welche Voraussetzungen muss euer Flachdach erfüllen?

Nicht jedes Flachdach ist automatisch für eine Solaranlage geeignet. Damit eure Solaranlage auf dem Flachdach optimal funktioniert und ihr sie langfristig sicher betreiben könnt, müssen bestimmte Voraussetzungen erfüllt sein: 

  1. Tragfähigkeit der Dachstatik prüfen: Die Statik eures Flachdachs muss die zusätzliche Last tragen können. Eine PV-Anlage bringt inklusive Aufständerung und Ballastierung circa 20-40 kg pro Quadratmeter auf die Waage. Bei einer Montage mit Dachdurchdringung sind es ungefähr 15 bis 20 kg. Ein*e Statiker*in sollte vor der Installation die Tragfähigkeit prüfen.  

  2. Wind- & Schneelasten berücksichtigen: Neben dem Eigengewicht der Anlage müsst ihr auch dynamische Lasten durch Wind und statische Lasten durch Schnee einkalkulieren. Die Solarmodule müssen diesen Belastungen standhalten, weshalb oft eine zusätzliche Ballastierung erforderlich ist. 

  3. Verschattung durch Aufbauten vermeiden: Schornsteine, Lüftungsanlagen oder andere Dachaufbauten können Schatten auf die Anlage werfen und den Ertrag erheblich reduzieren. Bei der Planung werden die Module so positioniert, dass sie möglichst geringen Verschattungen ausgesetzt sind.  

  4. Regelmäßige Reinigung einplanen: Bei Flachdach-Solaranlagen sammeln sich durch den geringeren Neigungswinkel bei Ost-West-Ausrichtung und die meist niedrigere Aufstellhöhe mehr Staub und Verschmutzungen an als bei Schrägdächern. Plant daher alle drei bis vier Jahre eine professionelle Reinigung ein, um optimale Erträge zu gewährleisten. 

  5. Ausreichend Platz einkalkulieren: Je nach Ausrichtung benötigt ihr durchschnittlich 5 bis 10 Quadratmeter Dachfläche pro kWp Leistung. Für eine typische 10-kWp-Anlage sind also 100 bis 150 Quadratmeter erforderlich.

Warum Flachdach-Solaranlage und LichtBlick so gut zusammenpassen

Von der ersten Beratung bis zur Inbetriebnahme: Mit unserem Komplettservice übernehmen wir alle Schritte auf dem Weg zur Solaranlage auf eurem Flachdach. Installation und Anmeldung beim Netzbetreiber – alles aus einer Hand. So könnt ihr euch entspannt zurücklehnen, während wir eure Energiezukunft realisieren.

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2

Quelle: solar1.de

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Quelle: ADAC