Solaranlage auf dem Flachdach: Neigungswinkel, Voraussetzungen & Installation
Ein Flachdach bietet ideale Voraussetzungen für eine Solaranlage. Während die Ausrichtung bei einem Schrägdach fest vorgegeben ist, könnt ihr die Solarmodule auf einem flachen Dach flexibel positionieren und so selbst den optimalen Neigungswinkel wählen. Hier erfahrt ihr alles Wichtige über Flachdach-Solaranlagen: von den technischen Grundlagen der PV-Aufständerung über die Kosten bis hin zu den Voraussetzungen.


- Das Wichtigste in Kürze
- Wie sinnvoll ist eine Solaranlage für das Flachdach?
- Neigungswinkel: So sollte eine Solaranlage auf dem Flachdach befestigt werden
- Die ideale Ausrichtung für Photovoltaik auf Flachdächern
- So funktioniert die Installation von PV-Anlage auf dem Flachdach
- Vor- und Nachteile einer Flachdach-Solaranlage
- Wie viel kostet eine Solaranlage auf dem Flachdach?
- Welche Voraussetzungen muss euer Flachdach erfüllen?
- Ihr habt noch Fragen zur Solaranlage auf dem Flachdach?
Das Wichtigste in Kürze
Eine Solaranlage auf dem Flachdach bietet euch maximale Flexibilität bei der Ausrichtung und Installation. Im Gegensatz zu Schrägdächern könnt ihr die Module eurer Flachdach-PV-Anlage durch spezielle Aufständerungen im idealen Neigungswinkel positionieren. Besonders effizient ist eine Ost-West-Ausrichtung, da sie eine gleichmäßigere Energieproduktion über den gesamten Tag ermöglicht. Zwar liegen die Gesamterträge in der Regel etwas unter denen einer reinen Südausrichtung, dafür verteilt sich der erzeugte Strom besser über den Tag und kann so häufiger selbst verbraucht werden. Moderne PV-Montagesysteme für Flachdächer funktionieren in den meisten Fällen ohne Dachdurchdringung, sodass die Bausubstanz geschont wird. Für eine typische PV-Anlage mit 10 kWp Leistung für ein Einfamilienhaus müsst ihr mit Kosten zwischen 15.000 und 21.000 Euro¹ rechnen – damit sind Flachdach-Anlagen genauso wirtschaftlich wie Lösungen für Schrägdächer.
Wie sinnvoll ist eine Solaranlage für das Flachdach?
Flachdächer sind für Photovoltaikanlagen besonders gut geeignet. Der große Vorteil liegt in der flexiblen Gestaltung: Ihr könnt die Module unabhängig von der Dachneigung optimal zur Sonne ausrichten. Dafür kommen spezielle Systeme zur Aufständerung der PV-Anlage zum Einsatz, um den idealen Neigungswinkel zu erreichen. Diese Flexibilität kann sogar zu höheren Erträgen führen als bei unveränderbaren Schrägdächern.
Zudem ermöglicht die Flachdach-Solaranlage durch die ebene Fläche eine gleichmäßige Verteilung der Module und eine effiziente Nutzung der verfügbaren Dachfläche. Wartungsarbeiten und Reinigung gestalten sich ebenfalls unkomplizierter, da die Module gut zugänglich sind.
Ein weiterer Pluspunkt: Die PV-Aufständerung auf Flachdächern kann meist ohne Eingriff in die Dachhaut erfolgen. Das schont die Bausubstanz und reduziert das Risiko von Undichtigkeiten. Moderne Ballastierungssysteme sorgen für sicheren Halt auch bei starkem Wind.
Neigungswinkel: So sollte eine Solaranlage auf dem Flachdach befestigt werden
Der optimale Neigungswinkel für Solarmodule in Deutschland liegt zwischen 30 und 35 Grad bei Südausrichtung. Da Flachdächer naturgemäß keine oder nur eine minimale Neigung aufweisen, wird eine Aufständerung für die PV-Anlage installiert. Sie hebt die Module in den idealen Winkel zur Sonne. Damit eure Solaranlage möglichst viel Ertrag liefert, ist zudem die ideale PV-Ausrichtung entscheidend, von der auch der jeweilige Neigungswinkel abhängt.
Ost-West-Ausrichtung
Bei der Ost-West-Ausrichtung werden die Module mit einem flacheren Neigungswinkel von etwa 10 bis 15 Grad aufgestellt. Diese geringe Neigung ermöglicht es, die Modulreihen dichter zu positionieren, ohne dass sich die Module gegenseitig verschatten. Der flachere Winkel kompensiert die nicht ganz optimale Himmelsrichtung, sorgt aber für eine gleichmäßige Energieproduktion über den Tag. Besonders praktisch: Ihr produziert sowohl morgens als auch abends Strom, wenn der Eigenverbrauch typischerweise hoch ist.
Südausrichtung
Für die klassische Südausrichtung wird ein optimaler Neigungswinkel von 30 bis 35 Grad verwendet. Diese steilere Aufstellung maximiert den Energieertrag zur Mittagszeit, erfordert jedoch auch größere Reihenabstände, um Verschattungen zu vermeiden. Dadurch wird weniger Dachfläche genutzt als bei der Ost-West-Variante. Die hohen Spitzenerträge um die Mittagszeit, wenn die Sonne am höchsten steht, sind besonders dann vorteilhaft, wenn für euch der maximale jährliche Energieertrag im Vordergrund steht – etwa, wenn ihr möglichst viel Strom ins Netz einspeisen wollt.
Die ideale Ausrichtung für Photovoltaik auf Flachdächern
Die Ost-West-Ausrichtung hat sich als optimale Lösung für Flachdach-Solaranlagen etabliert. Dabei werden die Module in sich abwechselnden Reihen aufgestellt: Eine Reihe zeigt nach Osten, die andere nach Westen. Diese Anordnung bietet mehrere Vorteile:
Gleichmäßigere Energieproduktion über den gesamten Tag hinweg
Höherer Eigenverbrauchsanteil, da der Strom gleichmäßig über den Tag produziert wird
Bessere Flächennutzung, da die Reihenabstände geringer sein können
Weniger Verschattung zwischen den Modulreihen
Bei der Südausrichtung erzielt ihr vor allem zur Mittagszeit hohe Erträge. Das ist besonders in den Wintermonaten praktisch, wenn die Sonne morgens im Osten und abends im Westen recht tiefsteht. Ein Nachteil sind die größeren Abstände zwischen den Modulreihen, wodurch bei gleicher Fläche weniger Module installiert werden können als bei einer Ost-West-Ausrichtung. Konkret bedeutet das: Auf 100 Quadratmeter Dachfläche passen bei einer Ost-West-Ausrichtung etwa 40 Prozent mehr Module als bei einer Südausrichtung.²
So funktioniert die Installation einer PV-Anlage auf dem Flachdach
Die Installation einer Solaranlage auf dem Flachdach erfolgt über spezielle Aufständerungssysteme. Diese gibt es in verschiedenen Ausführungen:
Aufständerungen ohne Dachdurchdringung
Die meisten modernen PV-Halterungen fürs Flachdach arbeiten mit Ballastierung. Dabei werden die Modulträger durch Gewichte (meist Betonplatten oder Kies) beschwert und stehen ohne Verschraubung auf dem Dach. Diese Methode schont die Dachhaut vollständig und ist besonders bei gedämmten Flachdächern die erste Wahl.
Wie hoch das Gewicht für die Ballastierung sein muss, hängt von den örtlichen Gegebenheiten ab. In windstarken Gebieten oder wenn im Winter hohe Schneelasten auf dem Dach zu erwarten sind, ist ein höheres Gewicht erforderlich, damit die Module nicht kippen oder verrutschen. Gleiches gilt für besonders hohe Gebäude oder wenn die Module besonders steil aufgestellt sind und somit stärker gegen den Wind stabilisiert werden müssen.
Aufständerungen mit Dachdurchdringung
In bestimmten Fällen, etwa bei sehr windexponierten Standorten oder speziellen statischen Anforderungen, ist es notwendig, die PV-Anlage mechanisch zu befestigen. Dazu werden die Aufständerungen punktuell mit dem Dach verschraubt. Professionelle Abdichtungsmaßnahmen sorgen für dauerhafte Dichtigkeit.

Experteneinschätzung: Warum Flachdächer perfekt für eine Solaranlage sind
Die Praxis bestätigt die theoretischen Vorteile: In der täglichen Beratung und Installation zeigt sich, dass Flachdächer in manchen Fällen bessere Voraussetzungen für PV-Anlagen bieten als Schrägdächer. Felix Zündorf, LichtBlick-Spezialist für Solartechnik, bringt es auf den Punkt: „Flachdächer sind ideal für PV, da sich Module sicher, flexibel und auch ohne Eingriff in die Dachhaut installieren lassen.“
Diese Flexibilität zeigt sich besonders bei der Wartung und späteren Anpassungen: Sollten einzelne Module getauscht oder die Anlage erweitert werden müssen, ist dies auf Flachdächern deutlich einfacher zu realisieren. Auch die Reinigung der Module gestaltet sich unkomplizierter, da keine steilen Dachflächen zu bewältigen sind.
Vor- und Nachteile einer Flachdach-Solaranlage
Bevor ihr euch für eine PV-Anlage für euer Flachdach entscheidet, solltet ihr alle Aspekte gut abwägen. Hier sind die wichtigsten Vor- und Nachteile im Überblick:
Vorteile:
Nachteile:
Wie viel kostet eine Solaranlage auf dem Flachdach?
Die Kosten für eine Flachdach-PV-Anlage sind grundsätzlich genauso hoch wie bei Schrägdach-Anlagen. Für ein typisches Einfamilienhaus könnt ihr mit Investitionskosten zwischen 15.000 und 21.000 Euro¹ rechnen. Für eine Anlage mit Stromspeicher kommen pro kWh Speicherkapazität noch einmal 250 bis 450 Euro hinzu.³ Die Investition amortisiert sich meist innerhalb von 10 bis 15 Jahren.⁴
Welche Voraussetzungen muss euer Flachdach erfüllen?
Nicht jedes Flachdach ist automatisch für eine Solaranlage geeignet. Damit eure Solaranlage auf dem Flachdach optimal funktioniert und ihr sie langfristig sicher betreiben könnt, müssen bestimmte Voraussetzungen erfüllt sein:
Tragfähigkeit der Dachstatik prüfen: Die Statik eures Flachdachs muss die zusätzliche Last tragen können. Eine PV-Anlage bringt inklusive Aufständerung und Ballastierung circa 20-40 kg pro Quadratmeter auf die Waage. Bei einer Montage mit Dachdurchdringung sind es ungefähr 15 bis 20 kg.⁵ Ein*e Statiker*in sollte vor der Installation die Tragfähigkeit prüfen.
Wind- & Schneelasten berücksichtigen: Neben dem Eigengewicht der Anlage müsst ihr auch dynamische Lasten durch Wind und statische Lasten durch Schnee einkalkulieren. Die Solarmodule müssen diesen Belastungen standhalten, weshalb oft eine zusätzliche Ballastierung erforderlich ist.
Verschattung durch Aufbauten vermeiden: Schornsteine, Lüftungsanlagen oder andere Dachaufbauten können Schatten auf die Anlage werfen und den Ertrag erheblich reduzieren. Bei der Planung werden die Module so positioniert, dass sie möglichst geringen Verschattungen ausgesetzt sind.
Regelmäßige Reinigung einplanen: Bei Flachdach-Solaranlagen sammeln sich durch den geringeren Neigungswinkel bei Ost-West-Ausrichtung und die meist niedrigere Aufstellhöhe mehr Staub und Verschmutzungen an als bei Schrägdächern. Plant daher alle drei bis vier Jahre eine professionelle Reinigung ein, um optimale Erträge zu gewährleisten.
Ausreichend Platz einkalkulieren: Je nach Ausrichtung benötigt ihr durchschnittlich 5 bis 10 Quadratmeter Dachfläche pro kWp Leistung. Für eine typische 10-kWp-Anlage sind also 100 bis 150 Quadratmeter erforderlich.⁶
Warum Flachdach-Solaranlage und LichtBlick so gut zusammenpassen
Von der ersten Beratung bis zur Inbetriebnahme: Mit unserem Komplettservice übernehmen wir alle Schritte auf dem Weg zur Solaranlage auf eurem Flachdach. Installation und Anmeldung beim Netzbetreiber – alles aus einer Hand. So könnt ihr euch entspannt zurücklehnen, während wir eure Energiezukunft realisieren.
Jetzt zur maßgeschneiderten Flachdach-SolaranlageIhr habt noch Fragen zur Solaranlage auf dem Flachdach?
Quelle: regional-photovoltaik.de
Quelle: solar1.de
Quelle: ADAC
Quelle: die-energieschmiede.de
Quelle: erneuerbare-energien.hamburg.de
Quelle: Verbraucherzentrale


