Prosumer-Report 2025: Ausbau statt Stillstand – Prosumer trotzen schwierigem Marktumfeld
Mehr Solar, mehr Speicher, etwas mehr Smart Meter: Prosumer-Index steigt um 30 Prozent
Flexibilität lohnt sich: Bis zu 800 Euro weniger Stromkosten jährlich – erstmals auch Entlastung durch §14a EnWG deutlich
Hamburg, 13. Mai 2025 – Trotz teilweise stagnierender Märkte setzen Deutschlands Eigenheime weiter auf grüne Technologien, wie der neue Prosumer-Report von LichtBlick zeigt. Der Prosumer-Index stieg im vergangenen Jahr um 30 Prozent auf 21,9 Punkte. Vor allem Photovoltaikanlagen, Batteriespeicher und erstmals auch Smart Meter legen zu.
Der Prosumer-Report basiert auf Datenanalysen von EUPD Research. Er dokumentiert, wie weit zentrale Energietechnologien in Ein- und Zweifamilienhäusern verbreitet sind – und wie groß das ungenutzte Potenzial ist. 11,1 Millionen Häuser in Deutschland gelten als wirtschaftlich geeignet für eine Solaranlage – sie bilden das Prosumer-Potenzial.
4 Millionen Solaranlagen – Smart Meter holen langsam auf
Photovoltaikanlagen bleiben die tragende Säule der Energiewende im Eigenheim. Bereits 35,7 Prozent der Prosumer-Häuser nutzen Solarstrom vom eigenen Dach. Ende 2024 waren damit rund 4 Millionen der potenziellen 11,1 Millionen Prosumer-Haushalte mit einer PV-Kleinanlage (bis 20 kWp) bereits ausgestattet. Allerdings führt der Boom bei Balkonkraftwerken aktuell dazu, dass die durchschnittliche Anlagengröße leicht sinkt.


Auch Batteriespeicher sind auf dem Vormarsch: Ihr Anteil steigt von 11,1 auf knapp 17 Prozent. Seit 2020 hat sich die Zahl der neu installierten Speicher damit mehr als versechsfacht. Smart Meter – Grundlage für die flexible Nutzung von Strom – legen ebenfalls erstmals merklich zu: Ihr Anteil verfünffacht sich auf 3,8 Prozent.
Entwicklung bei Wärmepumpen und E-Autos verhalten
Nach zwei Rekordjahren brach der Wärmepumpenmarkt vergangenes Jahr um 46 Prozent ein. Auch bei E-Autos und privaten Ladestationen verlangsamt sich das Wachstum. Der Anteil der Prosumer mit eingebauter Wärmepumpe stieg daher nur leicht auf 13,7 Prozent (+1,5 Prozent), mit Elektroauto auf 8,9 Prozent (+1,5 Prozent) und mit installierter Wallbox auf 18,1 Prozent (+2,8 Prozent).
Flexibilität wird belohnt: Bis zu 800 Euro weniger Stromkosten
Neben den Ersparnissen aus dynamischem Tarif und marktpreisorientierter Steuerung flexibler Anlagen fließen erstmals auch die neuen Regelungen aus §14a EnWG in die von tournesol energy durchgeführte Wirtschaftlichkeitsanalyse ein. Seit Januar 2024 profitieren Prosumer, die steuerbare Verbrauchseinrichtungen wie Wärmepumpen oder Wallboxen netzdienlich betreiben, von reduzierten Netzentgelten. Am Beispiel eines Prosumers aus Hamburg zeigt sich: Ein voll flexibilisierter Haushalt kann die Stromkosten um bis zu 800 Euro pro Jahr senken – das entspricht einer Entlastung von 76 Prozent. Der Großteil (374 Euro) fällt auf die Nutzung dynamischer Tarife in Kombination mit börsenpreisorientierter Nachfrageverschiebung. Zusätzliche 127 Euro entfallen auf die dynamischen Netzentgelte.


„Mit den neuen Regelungen aus der kleinen EnWG-Novelle und §14a EnWG wird Eigenstrom nicht nur ökologisch, sondern auch finanziell attraktiver. Aber: Die Umsetzung ist aus Verbrauchersicht kompliziert und schwer zugänglich. Damit die Energiewende im Eigenheim gelingt, braucht es einfache, nutzerfreundliche Lösungen, sonst investieren Verbraucher*innen nicht in die entsprechenden Technologien“, sagt Bettina Hinken, Managing Director der LichtBlick-Tochter ison. ison stellt aggregierte und optimierte Energieprognosen für die Direktvermarktung und dynamische Tarife bereit.
Prosumer können bis zu 64 Prozent ihres Energiebedarfs selbst decken
Aktuell decken Prosumer im Schnitt 9 Prozent ihres Energiebedarfs selbst. Das Potenzial liegt jedoch deutlich höher: Wären alle geeigneten Häuser mit Solaranlagen ausgestattet, könnten 64 Prozent des Gesamtbedarfs an Strom, Wärme und Mobilität bilanziell selbst erzeugt werden – das entspricht 69 Milliarden Kilowattstunden jährlich bzw. 14 Prozent der heutigen Nettostromerzeugung in Deutschland.
Häuser mit grünen Technologien haben langfristigen Kostenvorteil
Trotz hoher Anfangsinvestitionen bieten Prosumer-Technologien deutliche finanzielle Vorteile. Eine aktuelle Modellrechnung zeigt: Über 20 Jahre vermeiden Haushalte bis zu 56.000 Euro an Energie- und Betriebskosten bei einer Sanierung und bis zu 51.000 Euro beim Neubau gegenüber fossilen Alternativen.
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Anja Fricke
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