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Smart Meter: Was ihr über die intelligenten Stromzähler wissen müsst

Smart Meter sind die modernste Art, den Stromverbrauch zu erfassen und dabei gleich mehrere Ziele zu erreichen: Die intelligenten Stromzähler helfen euch, euren Stromverbrauch transparent nachzuvollziehen und z.B. dynamische Stromtarife zu nutzen. Was ein Smart Meter ist, wann ihr ihn braucht und welche Vorteile ihr dadurch habt, erfahrt ihr in diesem Artikel.


Installateur hockt vor Stromzaehler

Was ist ein Smart Meter bzw. ein intelligentes Messsystem?

Ein Smart Meter ist ein digitaler Stromzähler, in dem das sogenannte Smart-Meter-Gateway (SMG) verbaut ist bzw. nachgerüstet wurde. Das SMG stellt die Verbindung (Schnittstelle) zwischen dem Stromzähler und einem Kommunikationsnetz her, über das Daten gesendet und empfangen werden.

Smart Meter mit einem Smart Meter Gateaway

In der Regel übermittelt der Smart Meter euren Stromverbrauch einmal täglich an den Messstellenbetreiber. Dieser gibt die Daten dann an autorisierte Stellen wie Netzbetreiber und Energieversorger weiter. Die Verbrauchsdaten sind dabei in 15-Minuten-Intervalle unterteilt. 

Auf diese Art könnt ihr im Portal eures Stromanbieters oder Messstellenbetreibers und alternativ über eine App auf eine Viertelstunde genau nachvollziehen, wann wie viel Strom in eurem Haushalt verbraucht wurde. Die detaillierte Verbrauchsanalyse ermöglicht es, Stromfresser in eurem Haushalt zuverlässig zu erkennen und gezielt zu reduzieren. 

Wenn ihr einen dynamischen Stromtarif wie den Ökostrom Dynamic von LichtBlick nutzt, stellt ihr sicher, dass euer Verbrauch zu den jeweils geltenden Strompreisen abgerechnet wird.¹ Durch einen Smart Meter wird die Nutzung dynamischer Stromtarife, die seit 2025 jeder Stromversorger verpflichtend anbieten muss, überhaupt erst möglich.

Besitze ich einen Smart Meter? Smart Meter erkennen

Derzeit findet ihr in Deutschland drei verschiedene Arten von Stromzählern, nämlich die alten Ferraris-Zähler mit der Drehscheibe, digitale Stromzähler (auch „moderne Messeinrichtung“ genannt) und Smart Meter („Intelligente Messsysteme“). Hier zeigen wir euch, wie sich die Geräte schon rein optisch voneinander unterscheiden. So findet ihr (zum Beispiel nach dem Umzug in eine neue Wohnung) schnell heraus, ob ihr einen digitalen Stromzähler oder einen Smart Meter habt.

Smart Meter

Smart Meter = Intelligentes Messsystem

In der nebenstehenden Grafik seht ihr das kleine Kästchen – das sogenannte Smart-Meter-Gateway –, das einen digitalen Stromzähler in einen Smart Meter verwandelt. Je nach Modell kann der Zähler unterschiedlich aussehen. Doch unabhängig vom Design gilt: Handelt es sich um einen Smart Meter, ist das Smart Meter Gateway in einem eigenen, meist deutlich beschrifteten Gehäuse integriert – oft mit Aufdrucken wie „Gateway“ oder „Smart“.
Digitaler Stromzähler

Digitaler Stromzähler (Moderne Messeinrichtung)

Der digitale Stromzähler verfügt nicht über das Kästchen mit dem Smart-Meter-Gateway. Zu sehen ist lediglich das digitale Display, auf dem ihr den Zählerstand für den Abrechnungszeitraum ablesen könnt.Mehr zu digitalen Stromzählern
Analoger Stromzähler

Analoger Stromzähler

Der alte Stromzähler lässt sich am einfachsten von den modernen Geräten unterscheiden: ein schwarzer Kasten mit der analogen, sich drehenden Zählscheibe. Diese alten Ferraris-Zähler werden bis 2032 Schritt für Schritt durch digitale Stromzähler ersetzt – oder durch einen Smart Meter, aber dazu weiter unten mehr.

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Vergleich: Moderne Messeinrichtung und intelligentes Messystem

Hier findet ihr noch einmal aufgelistet, was die grundsätzlichen Unterschiede zwischen digitalen Stromzählern („Modernen Messeinrichtungen“) und Smart Metern („Intelligenten Messsystemen“) sind:

Moderne Messeinrichtung (Digitaler Stromzähler) Intelligentes Messystem (Smart Meter)
KomponentenStromzähler, der den Stromverbrauch auf einem digitalen Display anzeigt. Speichert die Daten meist für 12 oder 24 Monate.Digitaler Stromzähler mit Smart-Meter-Gateway, einer zusätzlichen Kommunikationseinheit, die weitere Funktionen ermöglicht.
Fernablesung möglich?Stromzähler, der den Stromverbrauch auf einem digitalen Display anzeigt. Speichert die Daten meist für 12 oder 24 Monate.Die Fernübertragung kann via Mobilfunk, Stromleitungen (Powerline Communication, kurz PLC), Telefonleitungen (DSL, Glasfaser, Kabel) oder das Internet erfolgen.
Wer bekommt welche Daten?Der Messstellen- oder der Netzbetreiber liest die Verbrauchsdaten ab und sendet diese an den Stromversorger, damit er die Abrechnung machen kann. Alternativ lest ihr den Zählerstand selbst ab und gebt ihn per Postkarte oder online an die entsprechende Stelle weiter.Messstellenbetreiber: Verbrauchsdaten, u. a. für die Verwaltung des Messsystems. Netzbetreiber: Daten zum Energieverbrauch, um die Netzlast besser zu prognostizieren und damit die Stabilität und Effizienz des Stromnetzes zu gewährleisten. Stromversorger: Verbrauchsdaten für die Abrechnung und zur Optimierung von Stromtarifen.

Die Vorteile von Smart Metern

Ein Smart Meter macht nicht nur die Stromabrechnung transparenter – das Gerät bringt auch weitere Vorteile mit sich: 

Gibt es eine Pflicht für Smart Meter?

Der Einbau eines Smart Meters ist seit Januar 2025 in diesen Fällen verpflichtend: 

Die Pflicht zur Installation eines Smart Meters für die ersten beiden genannten Punkte ergibt sich aus §29 MsbG (Messstellenbetreibergesetzes)². Die Smart-Meter-Pflicht für steuerbare Verbrauchseinrichtungen leitet sich ab aus § 14a EnWG (Energiewirtschaftsgesetz). 

Im Umkehrschluss bedeutet das, dass ihr keinen Smart Meter benötigt, wenn ihr keine der genannten Kriterien erfüllt. Ihr habt jedoch das Recht, freiwillig einen Smart Meter einbauen zu lassen – zum Beispiel, wenn ihr dynamische Stromtarife nutzen möchtet. 

Wenn ihr zu einer der drei oben genannten Gruppen gehört, müsst ihr selbst nicht aktiv werden: Die Messstellenbetreiber, die für die Installation der Smart Meter im Rahmen des sogenannten Smart-Meter-Rollouts zuständig sind, vereinbaren mit euch einen Termin zum Einbau. Den Terminvorschlag erhaltet ihr in der Regel mit etwa drei Monaten Vorlauf. Es kann jedoch einige Zeit dauern, bis sich die Messstellenbetreiber bei euch melden, da sie genügend Kapazitäten einplanen müssen, um alle Smart Meter fachgerecht einzubauen. Mehr dazu erfahrt ihr weiter unten. Wie der Smart-Meter-Rollout ablaufen soll, erfahrt ihr im nächsten Abschnitt.

Der gesetzliche Zeitplan für den Smart-Meter-Rollout

Smart Meter werden im Rahmen des Gesetzes zur Digitalisierung der Energiewende schrittweise eingeführt. Die Messstellenbetreiber sind dabei verpflichtet, bestimmte Fristen einzuhalten, bis wann sie die Geräte bei den zuvor genannten Personengruppen installiert haben müssen: Bis Ende 2025 müssen mindestens 20 Prozent der betroffenen Personen mit einem Smart Meter ausgestattet sein. 

Grafik zum gesetzlichen Zeitplan für Smart Mete

Was kostet ein Smart Meter?

Die Kosten für Einbau und Betrieb von Smart Metern können je nach Verbrauch und Nutzung von Photovoltaikanlagen, Wärmepumpen oder Wallboxen stark variieren. Bei verpflichtenden Einbauten entstehen euch keine direkten Einbaukosten, jedoch fallen – wie schon beim analogen Stromzähler – jährliche Betriebskosten an. Die folgende Tabelle gibt euch einen Überblick über die gestaffelten Kosten für einen Smart Meter:

Stromverbrauch

  • Bis 6.000 kWh: 30 € (nach freiwilligem Einbau)
  • 6.001–10.000 kWh: 40 € 
  • 10.001–20.000 kWh: 50 € 

Photovoltaikanlage

  • Leistung bis 15 kWp: 50 € 
  • Leistung > 15–25 kWp: 110 €
  • Leistung > 25 kWp: 140 €

Steuerbare Verbrauchseinrichtungen

  • Wärmepumpe/Wallbox: 50 €
  • Steuerbox: 50 €

Einbaukosten (freiwillig)

  • Maximal 100 €³
  • Ausnahme: Wenn der MSB die Kosten begründen kann, darf er auch mehr verlangen. 

Der Umbau des Zählerschranks – ein Kostenfaktor

Der Zählerschrank, als zentrale Schaltstelle der Stromversorgung im Haus, muss in vielen Fällen für die neue Smart-Meter-Technologie angepasst werden. Besonders bei Gebäuden, die vor 1965 gebaut wurden, sind häufig veraltete Zählerschränke verbaut, die den technischen Anforderungen für Smart Meter nicht entsprechen. Laut Verbraucherzentrale ist  in etwa einem Viertel aller Haushalte ein solcher Umbau erforderlich – was mit erheblichen Kosten verbunden sein kann. 

Der Umbau umfasst häufig die Erneuerung der Zuleitungen sowie die Anpassung des Zählerschranks an die aktuellen technischen Standards. Diese Arbeiten müssen von Fachpersonal mit hochwertigem Material durchgeführt werden, was die Kosten erhöht. Je nach Aufwand kann die komplette Erneuerung des Zählerschranks mehrere tausend Euro kosten. Am besten holt ihr Kostenvoranschläge von mehreren Fachbetrieben ein und vergleicht deren Preise und Leistungen.

Der Einbau des Smart Meters

Organisatorisch ist der zuständige Messstellenbetreiber verantwortlich, der meist mit regionalen Installationsfirmen zusammenarbeitet, die den Einbau durchführen. Den Smart Meter selbst einzubauen, ist euch nicht erlaubt. So läuft der Einbau ab: 

Bei einer Pflichtinstallation werden die Haushalte, die die gesetzlichen Kriterien erfüllen, automatisch vom Messstellenbetreiber kontaktiert. Drei Monate vor dem Einbautermin erfolgt eine schriftliche Benachrichtigung und 14 Tage vorher wird der Termin nochmals bestätigt. Damit der Smart Meter eingebaut werden kann, muss der Zählerschrank schon umgebaut sein. 

Beim freiwilligen Einbau können Haushalte, die nicht unter die Pflichtregelung fallen, den Einbau eines Smart Meters beim Messstellenbetreiber beantragen. Dieser hat ab Antragstellung vier Monate Zeit, das Gerät zu installieren. Auch in diesem Fall muss ggf. der Zählerschrank schon kompatibel mit dem Smart Meter sein. 

Dem Einbau eines Smart Meters könnt ihr nicht widersprechen, weil die Geräte nach gesetzlich festgelegten Kriterien eingebaut werden. Die Kriterien sind durchaus sinnvoll, denn durch Smart Meter können Anreize für die Flexibilisierung des Verbrauchs geschaffen und die Netze optimal und höchst effizient betrieben werden. Das spart Kosten bei Netzaus- und -umbau und macht uns unabhängiger von fossilen Energieträgern. Zu den datenschutzrechtlichen Bedenken, die gelegentlich geäußert werden, kommen wir im nächsten Abschnitt.

Wechsel des Messstellenbetreibers

Ihr könnt euch übrigens gemäß § 5 MsbG (Messstellenbetriebsgesetz)⁵ selbst den Messtellenbetreiber und damit den Anbieter des Smart Meters aussuchen. Das ist manchmal sinnvoll, weil wettbewerbliche Messstellenbetreiber (wMSB) oft besser auf den Smart-Meter-Rollout vorbereitet sind als grundzuständige Messstellenbetreiber (gMSB). Deshalb können sie die Installation häufig schneller durchführen.

Datenschutz und Sicherheit bei Smart Metern

Grundsätzlich erhalten nur autorisierte Stellen wie Netzbetreiber und Energieversorger die Daten. Netzbetreiber müssen sicherstellen, dass im Stromnetz weder zu wenig noch zu viel Strom vorhanden ist. Dazu drosseln sie beispielsweise den Stromverbrauch von Wärmepumpen, wenn der Verbrauch insgesamt zu hoch ist. Damit das funktioniert, werden die Smart Meter gebraucht, die den Stromverbrauch über die Messstellenbetreiber an den Netzbetreiber übermitteln. Es fließen also Daten von eurem Stromzähler an verschiedene autorisierte Stellen – aber eben nur an diese Stellen. 

Diese Daten werden erfasst:

  • Der aktuelle Zählerstand sowie detaillierte Verbrauchswerte im 15-Minuten-Takt 
  • Lastprofile, also Informationen über den zeitlichen Verlauf des Stromverbrauchs 
  • Die Zählpunktnummer ist eine eindeutige, 33-stellige Kennung, die jedem Strom- oder Gasanschluss zugeordnet ist. Die Summenwerte aus Tages- und Monatsverbrauchsdaten 
  • Nicht gespeichert werden persönliche Daten wie Name oder Adresse; die Identifikation verläuft ausschließlich über die Zählpunktnummer.

Diese Daten werden gesendet:

  • Standardmäßig übermittelt der Smart Meter einmal täglich die 15-Minuten-Verbrauchswerte des Vortags an den Messstellenbetreiber 
  • In der Regel wird zudem monatlich der Gesamtzählerstand an den Netzbetreiber und den Stromlieferanten übermittelt 

Technische Maßnahmen zum Datenschutz von Smart Metern

Unbefugter Zugriff wird durch strenge IT-Protokolle verhindert. Damit die Daten sicher übertragen werden, greifen auf technischer Seite verschiedene Maßnahmen gleichzeitig: 

Verschlüsselung der Daten im Smart-Meter-Gateway (SMG): Die Verbrauchsdaten werden vor der Übertragung verschlüsselt, um unbefugten Zugriff zu verhindern. Das Smart-Meter-Gateway verfügt über ein eigenes Sicherheitsmodul, das eine sichere Kommunikation gewährleistet. 

Schutzprofile nach BSI-Standards: Smart-Meter-Gateways müssen den Schutzprofilen des Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) entsprechen. Diese Profile basieren auf internationalen Sicherheitsstandards. Das BSI überwacht kontinuierlich bekannte Sicherheitslücken und aktualisiert die Schutzprofile regelmäßig, um dauerhaft ein hohes Sicherheitsniveau sicherzustellen.

Gesicherte Verbindungen: Die Datenübertragung beim Smart Meter erfolgt über sichere Verbindungen – je nach technischer Ausstattung beispielsweise per Mobilfunk (GPRS oder LTE), über bestehende Stromleitungen (Powerline Communication, kurz PLC), Telefonleitungen (z. B. DSL), Glasfaser oder über das Internet per Kabelanschluss.

Wie kann ich mit einem Smart Meter sparen?

Mit dem Smart Meter könnt ihr besonders dann sparen, wenn ihr einen dynamischen Stromtarif nutzt. Dynamische Stromtarife machen sich zunutze, dass die Strompreise am Energiemarkt je nach Angebot und Nachfrage schwanken. In der Regel sind die Preise niedriger, wenn viel Strom aus erneuerbaren Energien ins Netz eingespeist wird – zum Beispiel an sonnigen oder windreichen Tagen. Auch nachts, wenn der Stromverbrauch insgesamt sinkt, ist der Preis meist günstiger. Allerdings bergen solche Tarife auch Risiken: Preisspitzen am Markt können sich direkt auf euren Strompreis auswirken.  

Wie sich die Preise eines dynamischen Stromtarifs gestalten, erfahrt ihr jeweils am Vortag über eine App. So könnt ihr euren Stromverbrauch flexibel auf die Zeiten mit den günstigsten Preisen abstimmen.

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Häufig gestellte Fragen rund um den Smart Meter

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Achtung: Da euer Strom direkt vom Spotmarkt bezogen wird, können die Preise auch steigen oder dauerhaft hoch sein. Daher kann euch LichtBlick mit dem ÖkoStrom Dynamic keine Kostenersparnis garantieren. Zudem sind eure Stromkosten stark von eurem Verbrauchsverhalten abhängig.